Es ist ein Jahr her, da lief es bei ratiopharm Ulm fast wie von selbst. Ein Startrekord mit 27 Siegen in Serie, sechseinhalb Monate ohne Niederlage, diesmal geht es genau in die entgegengesetzte Richtung. Trotz eines Aufwärtstrends wartet das Team von Trainer Thorsten Leibenath in der BBL auch nach drei Spieltagen auf einen Erfolg.
Bayern München blieb dagegen weiter makellos. Dem Chefcoach der Ulmer, in der vergangenen Saison Hauptrundensieger, gefiel beim 74:84 (41:41) gegen medi Bayreuth zumindest die kämpferische Leistung.
"Das ist das Minimum, um in dieser Liga mitspielen zu können", sagte Leibenath, "das haben wir in den ersten beiden Spielen nicht gehabt." Aber es reichte am Ende wieder nicht, wie schon gegen Alba Berlin und die Telekom Baskets Bonn.
Noch kein Grund zur Panik?
Es ist nicht der erste Fehlstart unter Leibenath. 2015/16 hatten die Süddeutschen zu Saisonbeginn nur drei von zehn Spielen gewonnen, waren aber ruhig geblieben und später ins Finale eingezogen. Noch gibt es keinen Grund zur Panik, nach sechs Ab- und Zugängen steckt das umgebaute Team in der Entwicklung.
"Wir hatten zwölf Ballverluste, der Gegner fünf", analysierte Leibenath: "Beim Stand von 70:73 hatten wir die Chance, das Spiel zu gewinnen, aber die routiniertere Mannschaft hat sich durchgesetzt. Zum Schluss sind wir zu viel auf Einzelaktionen gegangen." Am Freitag gibt es bei Science City Jena die Chance, es besser zu machen.
Ulm steckt in Schwierigkeiten, Bayreuth feierte dagegen den dritten Sieg im dritten Spiel und ist in der Tabelle Zweiter hinter dem FC Bayern. Die Münchner mussten nach zwei ungefährdeten Siegen zum Saisonstart bei der BG Göttingen in den Schlussminuten zittern, gewannen aber 78:72 (42:34).
Djordjevic trotz Sieg unzufrieden
"Es ist immer schwer, hier zu gewinnen. Wir haben das geschafft, das ist gut", sagte Bayern-Spielmacher Reggie Redding. Trainer Sasa Djordjevic sah Anlass zur Kritik. "Ich bin glücklich mit dem Ergebnis, aber nicht mit der Art und Weise", sagte der Serbe: "Nach dem ersten Viertel haben wir den Fokus verloren."
Meister Brose Bamberg hatte sich am Freitagabend mit 92:64 (61:32) bei Aufsteiger Rockets Gotha durchgesetzt und für klare Verhältnisse gesorgt. Am Sonntag fand der Branchenprimus, der überraschend beim Saisonauftakt in Würzburg gepatzt hatte, mit dem dritten Sieg nacheinander endgültig zurück in die Spur.
Der Meister gewann bei den Walter Tigers Tübingen trotz Problemen im Schlussviertel, das 19:27 verloren ging, mit 81:73 (42:28).