medi Bayreuth (4) - EWE Baskets Oldenburg (5)
Saison-Bilanz:
2:0 (64:83, 80:71)
Ausgangslage
Das Duell zwischen Bayreuth und Oldenburg ist nicht nur dem Tabellenplatz nach das knappste der ersten Playoff-Runde. Dabei blicken beide auf ganz unterschiedliche Wege zurück, die sie dorthin geführt haben: Die letzte Meisterschaft der EWE Baskets ist nun schon acht Jahre her - damals war medi Bayreuth noch nicht mal erstklassig. Vor der Saison hätte man Oldenburg durchaus in dieser Position gesehen, doch die Bayreuther hatten deutlich weniger Experten auf dem Zettel - erst recht nicht für einen Heimvorteil in den Playoffs.
Dass die Oberfranken so weit oben in der Tabelle stehen, kann also durchaus als Überraschung bezeichnet werden. Mit Siegen gegen Alba, Bonn und zuletzt gegen Bayern München bewiesen sie, dass auch gegen Playoff-Teams gewinnen können.
Das Problem der Bayreuther ist allerdings die Konstanz. Da die Performance sehr vom Starting-Lineup abhängt, kann Trainer Raoul Korner wenig taktieren, wenn es mal schlecht läuft. Das Ergebnis sind dann vereinzelte Blow-Outs wie etwa im letzten Spiel gegen Playoff-Gegner Oldenburg. Am 31. Spieltag wurden sie von den Baskets mit 83:64 deklassiert.
Bei Bayreuth heißt es deswegen oft: alles oder nichts. Die entschiedene Stärke ist dabei die Offense. Mit 40,9 Prozent Trefferquote von Downtown rangiert man nur knapp hinter Spitzenreiter München. Auch Freiwürfe treffen die Bayreuther hochprozentig (81,5 Prozent), was letztendlich für knapp 85 Punkte pro Spiel sorgt.
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Während die Offense unter den Top Fünf der Liga rangiert, ist die Defense lange nicht Playoff-würdig. Möglicherweise ist das schlechte Defensiv-Rating der kleinen Rotation geschuldet, die eher auf Scoring und Speed als auf Lock-Down-Verteidigung ausgerichtet ist. Die Mannschaft ist die schlechteste im Shotblocking - immerhin können die schnellen Guards einige Steals verzeichnen (7,6 pro Spiel).
Während Bayreuth also für ein aufregendes, offensiv geprägtes - und teils überhastetes - Spiel steht, sind die Oldenburger deutlich unaufgeregter. Die Niedersachsen sind nirgends ligaspitze - haben aber auch keine eklatante Schwäche. In Sachen Rebounding, Scoring und Defense finden sie sich immer irgendwo zwischen Platz Fünf und Zehn wieder. Einen klaren Vorteil gibt es gegenüber Bayreuth im Ballmovement: 18,4 Assists stehen nur 13 Turnovern gegenüber. Oldenburg lässt sich mit einem Wort beschreiben: solide.
Players to watch:
Steve Wachalski. Der deutsche Power Forward ist vielleicht nicht der spektakulärste Spieler im Bayreuth-Roster, aber mit seinen 34 Jahren und 201 BBL-Spielen kann er möglicherweise etwas Ruhe ins Spiel bringen. Wachalski ist eine sichere Bank beim Dreier (54,8 Prozent) und kann so das Feld für seine Guards Lewis und Anderson öffnen. Viel wird davon abhängen, inwieweit diese bereit sind, Wachalski zum Beispiel per Kick-Out-Pass ins Spiel einzubinden - oder ob sie das Spiel alleine entscheiden wollen.
Brian Qvale. Qvale besticht zuallererst durch seine Physis. Die 2,10 Meter und 115 Kilo bekamen auch Bayreuths Big Men schon zu spüren. In November schenkte er ihnen 22 Punkte aus der Nahdistanz ein (11/16 FG). Nach Altmeister und Identifikationsfigur Rickey Paulding ist Qvale der beste Scorer der Oldenburger. Dass er es dabei nicht belässt, sondern sich noch 6,3 Rebounds greift und je einen Assist, Block und Steal beisteuert, macht ihn umso wertvoller für die Baskets. Seine Vielseitigkeit stellt Bayreuth vor ernsthafte Match-Up-Probleme und könnte für wichtiges Momentum sorgen.
SPOX-Prognose:
In dieser Serie treffen überraschende Bayreuther auf routinierte Oldenburger. Während Oldenburg die Heimspiele auf gewohnt solide Art abspult wird Bayreuths risikoreiches Spiel sie eine Heim-Niederlage kosten. Damit haben wir den einzigen (kleinen) Upset der ersten Runde. Tipp: Oldenburg in 5
Die Playoffs im Überblick