Die unabhängige Integritätskommission (AQUI) des Weltverbandes verhängte gegen den viermaligen Weltmeister zudem 100.000 Euro Strafe.
In Frankreich hatte die Mannschaft nach dem verlorenen Viertelfinale gegen Ungarn (10:12) die Unparteiischen beschimpft und bedrängt. Beim folgenden Spiel um Platz 5 gegen Spanien drehte das Team dann den Schiedsrichtern während der Nationalhymne den Rücken zu. Dies laufe "den olympischen Werten zuwider", hieß es in dem Urteil.
Auslöser war eine umstrittene Szene im Spiel gegen Ungarn: Den Italienern war zunächst der vermeintliche 3:3-Ausgleich gelungen. Nach Meinung der Schiedsrichter wurde dabei jedoch ein ungarischer Spieler im Gesicht getroffen. Das Tor wurde nach Ansicht der TV-Bilder aberkannt, Ungarn erhielt einen Strafwurf. Der vermeintliche Übeltäter Francesco Condemi wurde zudem für den Rest der Begegnung ausgeschlossen, Italien spielte vier Minuten in Unterzahl.
Nach einem erfolglosen Protest sei das italienische Team nach dem Spiel am Mannschaftsbus auf die Schiedsrichter getroffen und habe diese bedrängt sowie "verbal und körperlich" angegriffen, heißt es in dem Urteil. Insbesondere Trainer Alessandro Campagna habe die Referees beschimpft und bedroht, diese seien daraufhin in die Halle geflüchtet.
An der Hallentür sei es zu weiteren Auseinandersetzungen gekommen. Einem Offiziellen, der das Geschehen zu filmen versuchte, sei das Smartphone aus der Hand gerissen worden.
Eine spätere Entschuldigung des Teams in einem Schreiben von Trainer Campagna habe eine höhere Strafe verhindert, hieß es weiter. "Was passiert ist, zeigt, dass das italienische Nationalteam die olympischen Werte, zu denen Fairness und Respekt insbesondere vor den Schiedsrichtern zählen, ernsthaft missachtet hat", so die AQUI-Richter. Die Hälfte der Geldstrafe (50.000 Euro) wird erlassen, sollten sich die Azzurri in den nächsten zwölf Monaten kein weiteres Vergehen leisten.