In der Bucht von San Francisco gewannen die Amerikaner am Dienstagabend gegen das erneut chancenlose Team New Zealand beide Wettfahrten und glichen im Kampf um die legendäre Silberkanne mit dem siebten Sieg in Serie zum 8:8 aus. Am Mittwoch (22.15 Uhr/ServusTV) steigt der Showdown um den entscheidenden neunten Punkt.
In der 17. Wettfahrt kassierten die offensichtlich nervösen Neuseeländer zunächst eine Strafe wegen Behinderung und dann eine weitere wegen einer Kollision, Oracle fuhr auf und davon. 27 Sekunden betrug der Vorsprung im Ziel, es stand nur noch 7:8. Kurz darauf sah es danach aus, als könnten die Kiwis den erlösenden Sieg feiern, doch trotz Führung verloren sie durch einen Wendefehler noch sehr deutlich (54 Sekunden Rückstand).
Noch am vergangenen Mittwoch schien Neuseeland um Skipper Dean Barker mit einer vermeintlich uneinholbaren 8:1-Führung den dritten Sieg nach 1995 und 2000 sicher zu haben. Seitdem vergaben die "Kiwis" sieben Matchbälle und wurden mehr und mehr zu Nervenbündeln.
"Sie haben es doch schon fast im Sack"
Das US-Team Oracle, angeführt vom australischen Steuermann James Spithill und dem viermaligen britischen Olympiasieger Ben Ainslie als Chef-Taktiker, hatte den Kampf um die prestigeträchtige Trophäe wegen Materialschummeleien mit minus zwei Punkten beginnen müssen - unter normalen Umständen wären die Amerikaner also bereits die Gewinner.
Ein Triumph stünde in der Sportgeschichte auf einer Stufe mit legendären Aufholjagden wie beispielsweise dem unvergessenen 7:3 von Bayer Uerdingen im Fußball-Europapokal 1986 gegen Dynamo Dresden nach 1:3-Rückstand.
"Sie haben es doch schon fast im Sack. Was wäre das also für ein Comeback? Was wäre das für eine verdammt gute Story? Daraus ziehe ich meine Motivation", hatte Spithill nach dem 1:8 gesagt.