Volleyballer einen Sieg von Olympia entfernt

SID
Marcus Popp (2.v.l.) bejubelt mit seinen Teamkollegen den Sieg über Kuba
© Getty

Beste Chancen, das Olympia-Ticket doch noch zu lösen: Mit viel Leidenschaft gewann das Team beim Qualifikationsturnier in Berlin das Schlüsselspiel gegen Vizeweltmeister Kuba.

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Mit viel Leidenschaft gewann die Mannschaft von Vital Heynen beim alles entscheidenden Qualifikationsturnier in Berlin das Schlüsselspiel gegen Kuba mit 3:2 (25:21, 25:17, 21:25, 17:25, 20:18) und benötigt zum Abschluss am Sonntag gegen Tschechien einen Sieg, um sicher in London dabei zu sein. "Wir brauchen wieder das Publikum. Der Sieg heut ist nicht der Mannschaft, nicht dem Trainer, sondern größtenteils den Zuschauern zu verdanken", sagte Heynen.

Wenn die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) am Sonntag (17 Uhr) gegen Tschechien gewinnt, ist der Sprung zu den Olympischen Spielen nach London (27. Juli bis 12. August) auf den letzten Drücker wie vor vier Jahren geschafft.

Wie am Tag zuvor beim souveränen Sieg über Indien war bei der deutschen Mannschaft um Kapitän Björn Andre der unbedingte Siegeswille vom ersten Aufschlag an zu spüren. Die ersten zwei Sätze waren wie aus einem Guss. Die Gastgeber machten vor 4.550 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle mächtig Druck und punkteten vor allem mit starken Aufschlägen und Angriffen.

Erst im dritten Satz kamen die jungen Kubaner ins Spiel - und die Deutschen fabrizierten plötzlich zu viele Fehler. Als sie dann im vierten Satz überhaupt nicht mit den kubanischen Aufschlägen zurecht kamen, musste der Tie-Break die Entscheidung bringen. Vier Matchbälle wehrte die Mannschaft um Starangreifer Gygorgy Grozer ab, ehe sie selbst ihr dritten verwandelte. "Das war ein großer Schritt Richtung Olympia. Aber ich denke, dass Spiel gegen Tschechien wird morgen genauso schwer", sagte Grozer, der am Dienstag noch mit einer Lebensmittelvergiftung im Bett lag.

Heynen mit akribischer Vorbereitung

Das Team von der Zuckerrohrinsel war auch etwas unvorbereitet in die Partie gegangen. Das Videomaterial der Deutschen kam erst in Kuba an, als die Mannschaft von Trainer Orlando Samuels schon im Flieger nach Berlin saß. Heynen reiste dagegen extra nach Japan, um die "Wundertüte" Kuba live zu sehen. Vielleicht war es auch ein gutes Omen, dass man auf dem Weg zur erfolgreichen Olympia-Qualifikation für Peking 2008 ebenfalls Kuba besiegt und sich erstmals seit 36 Jahren wieder für die Sommerspiele qualifiziert hatte.

Dass die Mannschaft nun offenbar zu dieser alten Stärke zurückfand, ist größtenteils Vital Heynen zuzuschreiben. Das Team lag im September noch am Boden, niemand gab etwas auf die Mannschaft, die bei der EM in Tschechien als Gruppenletzter wieder nach Hause fahren musste. Heynen impfte der Mannschaft in nur wenigen Wochen das nötige Selbstvertrauen ein. Die Auftritte beim ersten Qualifikationsturnier, als im Finale winzige drei Punkte zum Olympia-Ticket fehlten, und beim Start in die Weltliga haben Mut gemacht. Nun fehlt nur noch ein kleiner Schritt zum großen Ziel.

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