Comeback von Birgit Fischer geplatzt

SID
Birgit Fischer ist mit acht Gold- und vier Silbermedaillen ist sie die erfolgreichste deutsche Olympionikin
© spox

Der Traum vom neunten Olympiagold ist für Kanulegende Birgit Fischer wohl ausgeträumt: Nur einen Tag vor dem mit Spannung erwarteten vierten Comeback der deutschen Rekord-Olympiasiegerin haben medizinische Probleme der 50-Jährigen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie der Deutsche Kanu-Verband (DKV) am Donnerstag mitteilte, habe ihr Hausarzt einem Start Fischers bei der Olympiaqualifikation in Duisburg am Freitag und Samstag unter keinen Umständen zustimmen wollen.

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Bei einem Routinecheck vor dem Wettkampfauftakt wurden gesundheitliche Probleme festgestellt, die einer genauen Abklärung der Ursachen erforderten, hieß es in einer Pressemitteilung des Verbandes.

Nach einer Prüfung der Befunde sprach sich auch der DKV-Mannschaftsarzt gegen einen Start Fischers aus. Die 27-malige Weltmeisterin zeigte sich sehr enttäuscht über die medizinische Sperre: "Ich fühle mich fitter als bei meinem letzten Comeback 2003", hatte Fischer im Vorfeld mehrmals betont.

"Mal schauen, ob sie das schafft"

Der 27-maligen Weltmeisterin bleibt bei den deutschen Meisterschaften vom 27. bis 29. April in Duisburg nun lediglich noch eine theoretische Chance, das Olympiaticket nach London zu lösen: "Sollte Frau Fischer Ende April ein Rennen gewinnen, könnte sie in den erweiterten Kader nachrücken", sagte Hans-Peter Wagner, Pressesprecher des DKV.

Das vorläufige Team umfasst 30 Athleten, 15 von ihnen dürfen abhängig von ihren Leistungen bei den beiden Weltcups in Posen (18. bis 20. Mai) und Duisburg (25. bis 27. Mai) für Deutschland nach London fahren.

Im DKV überwog dagegen bereits im Vorfeld die Skepsis: "Wir wollen in London vorne dabei sein. Man hat Birgit Fischer über Jahre nicht im Kanu gesehen. Mal schauen, ob sie das schafft", hatte Bundestrainer Reiner Kießler bereits nach der späten Anmeldung Fischers zu den nationalen Ausscheidungen vor gut zwei Wochen erklärt.

Vom eigenen Ziel "meilenweit entfernt"

Fischer selbst war bis zuletzt von ihrem selbst gesteckten Ziel, eine Zeit unter 1:55 Minuten zu paddeln, "meilenweit entfernt".

Der 50-Jährigen ging es aber nach eigener Aussage auch immer darum, sich selbst die Grenzen aufzuzeigen: "Wenn ich nicht mehr mit den Besten im Kajak mithalten kann, habe ich meine sportlichen Leistungsgrenzen erreicht.

Dann komme ich bestimmt zur Ruhe und kann ohne offene Fragen und völlig gelassen auf eine sehr, sehr lange und erfolgreiche Zeit zurückschauen". Doppelt bitter, falls ausgerechnet gesundheitliche Probleme das Karriereende der Ausnahmeathletin besiegeln sollten.