Sauerland: "Das war wirklich oscarreif"

SID
Wilfried Sauerland und sein Schützling fühlen sich nach dem Kampf gegen Andre Dirrell betrogen
© Getty

Nach Arthur Abrahams Disqualifikation im Super-Six-Kampf gegen Andre Dirrell verschärft sein Camp die Kritik am Gegner. Ein Protest gegen die Wertung liegt der WBC bereits vor.

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Nach Arthur Abrahams umstrittener Disqualifikation im Super-Six-Kampf gegen Andre Dirrell verschärft sein Camp die Kritik am Gegner.

"Arthur hätte sicher nicht schlagen dürfen, da Dirrell am Boden war", gestand Wilfried Sauerland. "Aber in der Hitze des Gefechts kann so etwas leider passieren. Man kann Arthur keinen Vorwurf machen. Doch was Andre Dirrell dann geboten hat, war wirklich oscarreif."

Nach seinem Ausrutscher und Abrahams Kopftreffer, hatte Dirrell erst mit Verzögerung reagiert, sich dann aber umso theatralischer zu Boden fallen lassen.

Der Amerikaner wurde, ohne eine Dopingprobe abgegeben zu haben, ins Krankenhaus eingeliefert. Dort konnten die Ärzte allerdings keine Beeinträchtigungen feststellen.

Green: "Woher weiß er dann, dass er ausgeknockt wurde?"

"Wir freuen uns natürlich, dass Andre Dirrell gesund ist und keinen Schaden genommen hat", so Sauerland. "Eine Überraschung war das jedoch nicht. Wenn jemand schwer k.o. geht, reagiert er vollkommen anders als Dirrell. Das haben mir sowohl erfahrene Journalisten, die unmittelbar in der Nähe saßen, als auch hoch angesehene Mediziner bestätigt. Ein schwer getroffener Boxer fasst sich beispielsweise nicht erst mit beiden Händen an den Kopf. Auch würden die Untersuchungen im Krankenhaus nicht gänzlich ohne Befund sein."

Allan Green, der den Super-Six-Platz des ausgeschiedenen Jermain Taylor eingenommen hat und beim Kampf anwesend war, blies ins gleiche Rohr: "Er lag dort für eine Sekunde, alles war in Ordnung und dann fängt er an zu zittern", so Green bei boxingscene.com. "Dann steht er auf und sagt, er ist ausgeknockt worden, aber er könne sich an nichts erinnern. Wenn man sich an nichts erinnern kann, woher weiß man dann, dass man ausgeknockt worden ist?"

Green bedauert den Abbruch vor allem deshalb, weil er bis dahin vom Kampf sehr angetan war: "Er hat ein bisschen geschauspielert. Ich denke, er hätte weitermachen oder die Auszeit von fünf Minuten nehmen können. Die letzten vier Minuten des Fights wären sehr interessant geworden."

Das Sauerland-Team hat bereits Protest beim WBC gegen die Wertung des Kampfes eingelegt. Auch beim Super-Six-Promoter-Meeting in New York am Dienstag wird darüber diskutiert werden.

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