"Der erste Schritt ist gemacht. Es war nicht so einfach nach dem Negativerlebnis gegen Schweden da raus zu kommen. Deshalb war der Sieg heute wichtig - egal, wie er zustande gekommen ist", sagte Gaugisch.
Shootingstar Viola Leuchter avancierte in der Jyske Bank Boxen mit sechs Toren zur besten Werferin für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), deren Medaillentraum am Mittwoch gegen die Schwedinnen (20:27) geplatzt war. Gegen Tschechien zeigte das DHB-Team insbesondere nach der Pause eine reife Leistung. Die Entscheidung über die Abschlussplatzierung fällt am Sonntag ebenfalls im dänischen Herning.
Einen Platz unter den Top sechs einer WM hatte Deutschland zuletzt beim Gewinn der Bronzemedaille 2007 erreicht. Das endgültige Abschneiden bei der Weltmeisterschaft in Skandinavien entscheidet darüber, ob die DHB-Frauen im kommenden April in einem vermeintlich einfacheren Qualifikations-Turnier um das Ticket für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris kämpfen.
Deutschland benötigte zur ungewohnten Anwurfzeit um 11.30 Uhr kaum Anlaufzeit. Ganz anders als im Schweden-Spiel, als Gaugischs Team fast die gesamte Anfangsviertelstunde keinen Treffer erzielt hatte, waren die DHB-Frauen sofort wach und erspielten sich einen Vorsprung. Das 0:1 (3.) war der einzige Rückstand in der unter dem Strich einseitigen Partie.
Nichtsdestotrotz hielten die Tschechinnen, die durchaus überraschend in die K.o.-Runde vorgedrungen waren, vergleichsweise lange mit. Zwar zog das DHB-Team im ersten Abschnitt beim 7:2 (12.) zwischenzeitlich auf fünf Tore weg. Doch zu viele Fehlwürfe im eigenen Angriff sorgten dafür, dass die Partie bis zum Seitenwechsel im Ergebnis offen blieb.
Nach der Pause zog Deutschland das Tempo aber wieder an. Mit einem 4:0-Lauf erkämpften sich die DHB-Frauen erstmals einen Sechs-Tore-Vorsprung, der viel Sicherheit brachte und die tschechische Gegenwehr deutlich bremste.
Gaugisch wechselte dennoch nur vereinzelt. Viel Spielzeit erhielt die erst 19 Jahre alte Leverkusenerin Leuchter, die ihre Qualitäten in der Offensive unter Beweis stellte und anders als im bisherigen Turnierverlauf auch in der Deckung eingesetzt wurde. Vor einer tristen Kulisse von nur rund 200 Zuschauern kam im zweiten Abschnitt keine Spannung mehr auf.