Handball-WM: DHB-Team schlägt Island - Traum vom Halbfinale lebt

Das DHB-Team hat sein erstes Hauptrundenspiel gegen Island gewonnen.
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Deutschland hat bei der Handball-WM sein erstes Hauptrundenspiel gewonnen. Die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop setzte sich in der Kölner Lanxess Arena mit 24:19 (14:10) gegen Island durch und hat damit nach wie vor gute Karten auf den Einzug ins Halbfinale.

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Die deutschen Spieler wurden im Hexenkessel von Köln überschwänglich gefeiert, Prokop konnte sein Glück derweil kaum fassen. Der Bundestrainer strahlte, wie man ihn wahrscheinlich noch nie strahlen gesehen hat, seit dem er im Amt ist.

"Das ist, was das Sportliche angeht, die schönste Zeit in meinem bisherigen Leben", sagte der 40-Jährige. Und Kapitän Uwe Gensheimer meinte: "Wir haben es in der Deckung richtig gut gemacht."

Umstellung zeigt Wirkung

Beim deutschen Team stand der zuletzt angeschlagene Steffen Weinhold wieder im Kader, außerdem rückte Kai Häfner für Franz Semper ins Aufgebot. Während Weinhold nicht zum Einsatz kam, agierte Häfner eher unauffällig.

Die deutsche Auswahl begann konzentriert und erwischte einen guten Start, in der siebten Minute besorgte Steffen Fäth mit einem Hammer aus dem Rückraum die 5:2-Führung. Danach handelten sich Fabian Wiede und Patrick Wiencek allerdings Zwei-Minuten-Strafen ein. Die Isländer nutzten dies eiskalt zu einem 4:0-Lauf und gingen in der 13. Minute mit 6:5 in Führung, Prokop nahm sofort die Auszeit.

Das DHB-Team stellte auf eine 5:1-Deckung um, wobei Hendrik Pekeler den offensiven Part übernahm. Die Maßnahme zeigte Wirkung, die Isländer leisteten sich aufgrund des Drucks einige technische Fehler, der Europameister von 2016 kam entsprechend zu leichten Toren. Von 9:9 zog Deutschland auf 13:9 davon, mit einem 14:10-Vorsprung ging es in die Pause.

In dieser wurde dem legendären Weltmeister von 1978, Jo Deckarm, der seit einem Unfall bei einem Europapokal-Spiel 1979 ein Pflegefall ist, von den 19.250 Zuschauern in der insgesamt unfassbar stimmungsvollen Arena in Köln ein Ständchen zum 65. Geburtstag gesungen.

Abwehr der Schlüssel zum Erfolg

Nach einer Schwächephase zu Beginn des zweiten Durchgangs, in der Island mehrfach bis auf zwei Tore herankam, war neben einem immer stärker werdenden Torhüter Andreas Wolff erneut die Abwehr (diesmal die 6:0-Formation) der Schlüssel zum Erfolg - und natürlich Fäth, der einen Ball nach dem anderen im Winkel des isländischen Tores versenkte. Nach 46 Minuten führte Deutschland wieder mit 20:16.

In den kommenden Minuten war es kein schönes, aber ein intensives Spiel. Es ging - teilweise etwas wild - rauf und runter. Der deutsche Sieg, den übrigens Tobias Reichmann in der Halle verfolgte, geriet dennoch nicht mehr in Gefahr.

Island hatte zudem Pech: Aron Palmarsson, bislang bester Spieler des Teams im Turnier, verletzte sich in der ersten Halbzeit und blieb im Anschluss auf der Bank.

DHB-Team könnte Türe zum Halbfinale extrem weit aufstoßen

Die deutsche Mannschaft kann am Montag gegen Kroatien (20.30 Uhr im LIVETICKER) mit einem Sieg die Türe zum Halbfinale extrem weit aufstoßen. Wie weit genau, hängt von den Partien am Sonntag und am Montag vor dem deutschen Spiel ab. "Da brauchen wir ein emotionales Feuerwerk", sagte Prokop über das Duell mit Domagoj Duvnjak & Co.

Die letzte Partie gegen Spanien, das zum Auftakt der Hauptrundengruppe I mit 30:33 gegen Frankreich verloren hat, steigt am Mittwoch (20.30 Uhr im LIVETICKER).

Die Tabelle der Hauptrunde

TeamSpieleTordifferenzPunkte
Deutschland3+185
Frankreich3+55
Kroatien2+84
Spanien302
Brasilien2-150
Island3-160

Deutschland vs. Island: Die Daten zum Spiel

Anfangsformation DHB: Wolff - Gensheimer, Fäth, Strobel, Wiede, Groetzki, Pekeler.

Torschützen Deutschland: Fäth (6), Gensheimer (5 - 2 von 3 Siebenmeter), Drux (4), Wiencek, Pekeler, Strobel, Häfner (alle 2), Groetzki (1)

Torschützen Island: Gunnarsson (6 - 2 von 2 Siebenmeter), Palmarsson, Gudmundsson (beide 3), Arnarsson, Gudjonsson (beide 2), Elisson, Gislason, Kristjansson (alle 1)

Zwei-Minuten-Strafen: Deutschland 3 - Island 6

Der Star des Spiels: Steffen Fäth

Der Mann von den Rhein-Neckar Löwen brannte ein Feuerwerk ab. Fäth war unglaublich entschlossen und begeisterte mit präzisen Würfen aus der Ferne. Er erzielte sechs Tore und glänzte mit einer Quote von 75 Prozent.

Der Flop des Spiels: Gisli Thorgeir Kristjansson

Der 19-Jährige vom THW Kiel zeigte zwar in manchen Aktionen, welch große Qualitäten in ihm stecken. Bekam aber nach der Umstellung in der deutschen Deckung immer mehr Probleme und leistete sich Fehler. Erzielte außerdem nur einen Treffer bei sechs Versuchen.

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