Handball - Heuberger über Prokop: "Er macht einen ausgezeichneten Job"

Martin Heuberger (l.) war jahrelang Co-Trainer von Heiner Brand.
© getty

2007 war Martin Heuberger als Co-Trainer von Heiner Brand maßgeblich am Wintermärchen mit dem WM-Titel beteiligt. SPOX traf den früheren Bundestrainer am Ort seines größten Erfolges. Der 54-Jährige sprach dabei unter anderem über die Entwicklung von Christian Prokop.

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Die Kölner Lanxess Arena ist für Martin Heuberger auch 12 Jahre nach dem WM-Coup ein Ort, der besondere Emotionen in ihm auslöst. "Wenn ich diese Halle betrete, sind die ganzen Bilder von damals wieder da. Das Einlaufen in die Arena, die letzten Minuten des Endspiels gegen Polen, als wir auf der Bank alle schon gejubelt haben - das war alles unglaublich", sagte der Badener im Gespräch mit SPOX.

Sieben Jahre lang war der 26-malige Nationalspieler Brands Assistent, ehe er 2011 dessen Nachfolge antrat und bis 2014 selbst das Amt des Bundestrainers bekleidete. "Das war eine sehr harmonische Teamarbeit mit Heiner, die mich geprägt hat und für die ich ihm bis heute dankbar bin. Wir halten immer noch telefonischen Kontakt und besprechen die aktuellen Geschehnisse im Handball", so Heuberger.

Heuberger coachte einige der aktuellen DHB-Spieler

Aktuell dürfte es dabei um das Auftreten der deutschen Nationalmannschaft bei der Heim-WM gehen. Heuberger - das merkt man in jeder Sekunde - fiebert mit der Truppe mit, was wenig überraschend ist.

Der Diplom-Verwaltungswirt aus Schutterwald kennt schließlich auch die meisten der heutigen Nationalspieler persönlich. Manche von ihnen, wie beispielsweise Silvio Heinevetter, Steffen Weinhold, Steffen Fäth oder Hendrik Pekeler, hat er schon als Trainer der Juniorennationalmannschaft betreut, mit der er 2006 Europameister und 2009 sowie 2011 Weltmeister wurde.

Teilweise haben die Spieler aus dem aktuellen Kader auch unter Heuberger ihre ersten größeren Erfahrungen im A-Nationalteam gemacht. "Ich habe damals als Bundestrainer einen Umbruch vollzogen. Man sieht teilweise, dass Spieler, die damals ihre Erfahrungen gesammelt haben, mittlerweile reif dafür sind, ihre Ernte einzufahren. Mich freut es, dass ich ihren Entwicklungsprozess mitmachen durfte und sie nun in der Weltspitze angekommen sind", erklärte Heuberger.

Heuberger: "Auch ich war anfangs skeptisch"

Mit den bisherigen Leistungen bei der WM ist er mehr als zufrieden. "Die Jungs schlagen sich mit Bravour. Viel besser, als ihnen das viele zugetraut haben. Auch ich war anfangs skeptisch, was den Positionsangriff angeht", gestand der 164-malige Bundesligaspieler des TuS Schutterwald.

Ganz besonders begeistert ihn wie so viele die Abwehr mit Pekeler und Patrick Wiencek. "Sie stehen bombenfest. Mir macht es einfach Spaß, Patrick dabei zu beobachten, wie er mit seinen Emotionen die Zuschauer mitreißt."

Dabei wolle er eigentlich gar keinen einzelnen Spieler hervorheben. Die jüngsten Erfolge mit dem Einzug ins Halbfinale seien eindeutig echte Teamarbeit.

Heuberger lobt Prokop

Zu diesem Team zählt auch der Bundestrainer. "Christian macht einen ausgezeichneten Job. Er trifft gute Entscheidungen während der Spiele, bezieht die Mannschaft mit ein. Christian gelingt es trotz des enormen medialen Drucks, sich auf seine sportliche Aufgabe zu fokussieren. Da gibt es wirklich gar nichts zu meckern", sagte Heuberger.

Das Halbfinale sei bereits ein "phänomenaler Erfolg", meinte der Ex-Bundestrainer, es sei aber durchaus noch mehr drin: "Die Jungs sind so heiß, sind so ein verschworener Haufen - ich traue ihnen mittlerweile alles zu."

Heuberger als Juniorencoach zurück beim DHB

Sollte Deutschland tatsächlich Weltmeister werden, würde womöglich auch Heuberger indirekt vom zu erwartenden Handball-Hype profitieren. Schließlich ist er seit Januar mit einem Vertrag bis 2023 ausgestattet zurück beim DHB als Trainer der U20/U21-Auswahl.

"Ich hatte einen sehr guten Job im Landratsamt", sagte Heuberger über sein berufliches Leben in den vergangenen vier Jahren: "Aber als Axel Kromer überraschend anrief und mir den Job beim DHB angeboten hat, musste ich nicht lange überlegen. Das Feuer war sofort wieder da."

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