"Ich bin immer noch der Meinung, dass wir als Deutscher Handballbund, als größter Handballverband der Welt den Stolz haben müssen und sagen: Wir bringen einen eigenen Trainer dazu, Bundestrainer zu sein. Andere Spitzennationen denken darüber erst gar nicht nach. Ich halte es für unbedingt notwendig, einen deutschen Trainer zu nehmen", sagte Brand, der 2007 als Trainer und 1978 als Spieler mit Deutschland Weltmeister wurde, der Sport Bild.
Namen hat Heiner Brand auch parat, wenn es um mögliche Kandidaten für die Nachfolge von Martin Heuberger geht: "Es gibt genügend deutsche Trainer: von Martin Schwalb über Markus Baur, Christian Schwarzer, Michael Biegler", sagte der Manager des Deutschen Handballbundes (DHB), "in der Bundesliga haben auch einige junge Trainer mit geringen finanziellen Mitteln sehr gute Arbeit geleistet."
Heubergers Vertrag wurde nach der sportlich verpassten WM-Qualifikation der deutschen Mannschaft gegen Polen nicht verlängert. Dank einer Wildcard des Weltverbandes IHF darf Deutschland nun aber doch an der WM 2015 in Katar teilnehmen.
Schwenker in der Kritik
Brand sparte nicht mit Kritik am neuen Liga-Chef Uwe Schwenker. Dieser sei zwar "erfahren, ein Fachmann", so Brand, aber "in Sachen Nachwuchsarbeit erzählt er schon wieder denselben - ich hätte fast gesagt - Mist, den er schon vor acht Jahren erzählt hat." Dass deutsche Spieler nur im taktischen Bereich besser seien, glaubt Brand nicht.
Im Gegenteil: "Als Beobachter kann ich nur feststellen, dass die deutschen Spieler ebenso gut oder besser ausgebildet sind als die Spieler anderer Nationen", erklärte Brand. Die Weiterentwicklung dieser Spieler falle in den Aufgabenbereich der Bundesligisten. Dort seien die besten Trainer, dort seien die besten Spieler, die den jungen Spielern Vorbild sein könnten.
Wiederholt fordert Brand daher mehr Einsatzzeiten für die deutschen Talente. "Eine Quote ist nur eine Notlösung, eine grundsätzliche Philosophie muss her", sagte Brand.
Das deutsche Team im Überblick