SPOX: Auf was für Pairings freuen Sie sich?
Atkinson: Hier in Whitby gibt es hervorragende Krabbengerichte, dazu einen schönen exquisiten Wein der Domaines Ott. Das ist doch ein schönes Pairing.
SPOX: Sie sind wirklich ein Spaßvogel. Ich sehe schon, Pairings sind dann wohl mein Thema. Auf der europäischen Seite erwarte ich definitiv, dass Rory McIlroy mit Jon Rahm spielen wird. Außerdem muss Ian Poulter mit Tyrrell Hatton spielen, mehr Feuer geht nicht. Bei Team USA ist davon auszugehen, dass Patrick Reed und Jordan Spieth in den Foursomes getrennt werden, da könnten die Duos dann wohl Reed/Woods und Spieth/Thomas heißen. Sind die Amis für Sie insgesamt die Favoriten?
Atkinson: Sie glauben sicher selbst, dass sie mit diesem tief besetzten Team die Favoriten sind und müssen wahrscheinlich gegen ihr etwas zu großes Selbstbewusstsein ankämpfen. Eines ist ja klar: Egal wie gut sie auf dem Papier sind oder in der Vergangenheit waren, die Schlacht haben sie deshalb nicht immer gewonnen.
SPOX: Tigers Sieg bei der Tour Championship gibt Team USA natürlich Auftrieb. Wird Tiger ein großer Faktor? McIlroy sprach auf der Pressekonferenz davon, dass Tiger auch nur einer von zwölf Spielern des US-Teams wäre. Ist das wirklich so? Mittlerweile gehe ich nicht mehr davon aus, dass Tiger nur drei Matches spielen wird, er wird mehr spielen, dafür ist er zu gut drauf.
Atkinson: Wenn er gewinnt, wird er denke ich mit Captain Furyk sprechen und auf jeden Fall immer weiterspielen wollen. Ich glaube, dass Tiger der Star des US-Teams sein wird.
SPOX: Seit 25 Jahren (1993 @TheBelfry) hat Team USA nicht mehr in Europa gewonnen. Der Heimvorteil, gerade auf diesem Platz, ist ein extremer Faktor. Die Hälfte des US-Teams hatte den Platz bis zu dieser Woche noch nie gespielt. Würden Sie zustimmen, dass der Kurs den Unterschied ausmachen kann?
Atkinson: Auf jeden Fall. Golf National ist zwar in gewisser Weise ein "amerikanischer" Kurs, der einer US Open etwas ähnelt, aber generell kennen ihn die Europäer natürlich viel besser. Und das Setup ist sehr ähnlich zur Open de France. Ich glaube außerdem, dass Björn das Captain-Duell für sich entscheiden wird. Er macht auf mich einen sehr entschlossenen Eindruck und die Spieler lieben ihn.
SPOX: Was sind Ihre liebsten Ryder-Cup-Erinnerungen?
Atkinson: Ich war zweimal selbst live vor Ort, 1977 und 2010, das waren herausragende Erlebnisse. Außerdem schießt mir in den Kopf, wie Brian Barnes 1975 zweimal an einem Tag gegen Jack Nicklaus gewonnen hat. Und generell alles, was mit Seve zu tun hatte.
Ryder Cup 2018: Kader Team USA (Kapitän: Jim Furyk)
Spieler |
Dustin Johnson |
Brooks Koepka |
Justin Thomas |
Jordan Spieth |
Rickie Fowler |
Bubba Watson |
Webb Simpson |
Tiger Woods (Pick) |
Bryson DeChambeau (Pick) |
Phil Mickelson (Pick) |
Tony Finau (Pick) |
SPOX: Was macht den Ryder Cup für Sie so besonders? Wer die Atmosphäre einmal selbst vor Ort erlebt habt, gerade Freitagmorgen am ersten Tee, wird immer sagen, dass es nichts Größeres auf der Welt geben kann.
Atkinson: Die einzigartige Atmosphäre ist für mich auch das Großartigste am Ryder Cup. Und die Fans, die in Europa ihr Team so lautstark, aber immer fair, anfeuern. "There's only two Molinaris!" Wo auf der Welt gibt es sonst solche Gesänge? Es ist traumhaft.
SPOX: Ich wäre ja deshalb dafür, den Ryder Cup jedes Jahr auszutragen. Den Presidents Cup braucht doch absolut niemand.
Atkinson: Das mag sein, aber jedes Jahr diese Ryder-Cup-Anspannung? Das würde ich nicht aushalten.
SPOX: Abschließend, es ist Zeit für einen ultimativen Tipp. Ich sage: 14,5:13,5 Europa. Ich bin überzeugt davon, dass der taffere Platz (keine Mickey-Mouse-Fahnenpositionen wie in Hazeltine!) Europa liegt. Rosey wird das Team zum Sieg führen und Rahm wird als Rookie groß aufspielen.
Atkinson: Ich gehe d'accord mit dem Tipp. Ich würde auch einen knappen Sieg für Europa voraussagen. MVP wird für mich Frankie Molinari, der Junge ist einfach so cool unter Druck.