"Rösler gehört den Rest der Saison gesperrt"

Von SPOX
Sascha Rösler (r.) zieht nach seinem Platzverweis geknickt von dannen
© Getty

Durch einen umstrittenen Foulelfmeter in der Nachspielzeit rettete Fortuna Düsseldorf einen Punkt im hitzigen Topspiel des 21. Spieltags gegen Eintracht Frankfurt - und die Tabellenführung. Am Ende brannten bei etlichen Beteiligten die Sicherungen durch. Frankfurt fühlte sich betrogen und attackierte den vermeintlichen Provokateur Sascha Rösler. Die Fortuna nahm Eintracht-Coach Armin Veh ins Visier.

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Eintracht Frankfurt führte bis zur 90. Minute im Topspiel der 2. Liga bei Fortuna Düsseldorf. Dann geschah das: Schiedsrichter Felix Brych entschied auf Anraten seines Assistenten Jan-Hendrik Salver auf Strafstoß - Bamba Anderson soll Timo Furuholm gefoult haben. Einige Diskussionen später verwandelte Fortuna-Kapitän Jens Langeneke zum glücklichen Ausgleich.

Was folgte, war eine emotionale Reaktion von Düsseldorfs Star-Spieler Sascha Rösler, den Eintracht-Trainer Armin Veh unter der Woche noch hart kritisiert hatte: "Es geht mir auf den Keks, dass es da einen Spieler gibt, der so theatralisch ist. Das hat mit Fußball nichts zu tun. Zehn Elfmeter sprechen für sich."

Rösler, der dieses Mal nicht der Gefoulte war, nahm dies offenbar sehr persönlich und rannte wie von der Tarantel gestochen Richtung Gästebank, wo er auf Veh einschimpfte. Tumulte folgten und schließlich bekam der Spieler die Gelb-Rote Karte, während der Trainer auf die Tribüne geschickt wurde.

Bruchhagen gratuliert Fortuna zur erfolgreichen Methode

Damit war es aber noch lange nicht vorbei, es folgte das verbale Nachspiel nach dem Schlusspfiff. Auf Seiten der Eintracht sah man die Worte des Trainers bestätigt. Sportdirektor Heribert Bruchhagen trocken: "Ich gratuliere Fortuna Düsseldorf, dass am Ende jede Methode zum Erfolg führt. Man muss sie nur lange genug durchhalten."

Gemeint war natürlich der strittige Elfer. Torschütze und Nutznießer Langeneke wollte sich nicht direkt zur Strafstoß-Entscheidung äußern und lenkte das Thema lieber Richtung Rösler und Veh: "Ich finde es nicht in Ordnung, dass der Frankfurter Trainer vor dem Spiel so eine Stimmung gegen Sascha gemacht hat, so derbe gegen ihn vorgeht. Dass es für Sascha nun so teuer wird und er nach der Roten Karte nun erst einmal gesperrt ist, ist die Kehrseite der Medaille. Aber ich mache Sascha überhaupt keinen Vorwurf für die Aktion."

Der eingewechselte Ranisav Jovanovic schlug in dieselbe Kerbe: "Was Veh gemacht hat, gehört sich nicht. Wenn er eine negative Meinung über andere Leute hat, soll er die für sich behalten." Veh selbst wollte sich nach dem Spiel überhaupt nicht äußern und blieb auch der Pressekonferenz fern.

"Rösler auch nur ein Mensch"

Frankfurts Benjamin Köhler sah das ganz anders. Rösler sei ein "super Spieler, aber das gehört sich nicht. Er ist ein Selbstdarsteller, kommt wie ein Wahnsinniger an den Spielfeldrand gerannt". Manager Bruno Hübner wurde noch deutlicher: "So was macht man einfach nicht. Normalerweise gehört er dafür den Rest der Saison gesperrt."

Sein Amtskollege Wolf Werner dagegen verteidigte Rösler nach der Partie bei "Sky". Er sprach davon, dass sein Spieler Veh nicht in "körperliche Bedrängnis" gebracht habe. Vielmehr ging er ihn nur verbal an. Und überhaupt seien ja eigentlich die Medien an allem Schuld, schließlich hätten sie Rösler schon die ganze Saison über "gebrandmarkt". Der Stürmer sei "auch nur ein Mensch", so Werner, der sich eben von Veh im Vorfeld habe provozieren lassen.

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