Zwanzig lange Jahre mussten die Löwen vom Atlas warten. Zuletzt traten die Nordafrikaner 1998 bei einer WM an, jetzt darf Marokko wieder zur Endrunde reisen - zum insgesamt fünften Mal in der Landesgeschichte.
Marokkos WM-Kader im Überblick
Spieler | Verein | Position |
Numir | Numancia | Torhüter |
Bono | Girona | Torhüter |
Ahmad Reda Tagnaouti | IR Tanger | Torhüter |
Medhi Benatia | Juventus | Verteidigung |
Romain Saïss | Wolverhampton | Verteidigung |
Manuel Da Costa | Basaksehir | Verteidigung |
Nabil Dirar | Fenberbahce | Verteidigung |
Achraf Hakimi | Real Madrid | Verteidigung |
Hamza Mendyl | OSC Lille | Verteidigung |
M'barek Boussoufa | Al Jazira | Mittelfeld |
Karim El Ahmadi | Feyenoord | Mittelfeld |
Youssef Ait Bennasser | Caen | Mittelfeld |
Sofyan Amrabat | Feyenoord | Mittelfeld |
Younes Belhanda | Galatasaray | Mittelfeld |
Faycal Fajr | Getafe | Mittelfeld |
Amine Harit | Schalke 04 | Mittelfeld |
Nordin Amrabat | Leganes | Mittelfeld |
Khalid Boutaib | Malatyaspor | Angriff |
Aziz Bouhaddouz | FC St. Pauli | Angriff |
Ayoub El Kaabi | Renaissance de Berkane | Angriff |
Mehdi Carcela | Standard Lüttich | Angriff |
Hakim Ziyech | Ajax | Angriff |
Marokko-Coach Herve Renard: Der "weiße Zaberer"
Egal, ob in Englands vierter Liga oder beim OSC Lille in der Ligue 1 - Herve Renards Stationen als Klub-Trainer waren - vorsichtig formuliert - bislang nicht gerade von übermäßigem Erfolg geprägt. Auf Nationalmannschaftsebene ist Renard jedoch einer der erfolgreichsten Trainer der Geschichte. In Afrika.
Der "weiße Zauberer", wie Renard ob seiner seiner Vorliebe für weiße italienische Designerhemden gerufen wird, gewann mit dem krassen Außenseiter Sambia und der Elfenbeinküste 2012 und 2015 den Afrika-Cup. Zwei Titel mit zwei Nationen - das war vor ihm noch keinem Coach gelungen.
Auch in Marokko, wo Renard Anfang 2016 den Posten als Trainer übernahm, hat der Franzose das Siegen nicht verlernt. In beeindruckender Manier führte er die Löwen vom Atlas durch die Qualifikation und zur ersten WM-Teilnahme seit 20 Jahren.
Marokkos Kader: Ex-Münchner Medhi Benatia - Kapitän und Vorbild
In München wurde Medhi Benatia in seinen zwei Jahren kritisch beäugt, in Turin erfährt der Verteidiger deutlich mehr Wertschätzung - im Vergleich zu seiner Rolle in der Nationalef ist das aber kein Vergleich. Dort ist Benatia unumstrittener Führungsspieler und Kapitän, der Star der Mannschaft.
Der 30-Jährige ist auch fußballerisch die wichtigste Säule im Team Renards, der um Benatia eine gnadenlose Defensivmaschine aufgebaut hat, die kein einziges Gegentor in der Qualifikation kassiert hat. "Medhi", sagt Coach Renard, "ist der Kapitän, mein Vertrauter, das Vorbild der Spieler und der Trainer auf dem Feld".
Benatia selbst bezeichnete die Qualifikation für Russland als "wundervollsten Moment" seiner Karriere: "Wir mussten die WM 20 Jahre lang am Fernseher schauen. Aber jetzt sind wir wieder dabei, und darauf können wir wirklich stolz sein."
Harit und Bouhaddouz: Zwei Deutschland-Legionäre für die Löwen
Auch aus Deutschland bekannte Gesichter werden im Sommer für Marokko auflaufen: Schalkes Amine Harit, in der Jugend noch für Frankreich gespielt hatte, soll in der Offesive wirbeln. Dort steht mit Aziz Bouhaddouz vom FC St. Pauli sogar ein Spieler aus der 2. Liga im Kader.
Marokko: Medhi Benatia zeigt sich kampflustig
Vor dem WM-Auftakt seiner Marokkaner zeigte sich Ex-Bayern-Spieler Medhi Benatia kampflustig und räumt seiner Mannschaft durchaus Chancen ein. "Wir sind nicht als Touristen hier. In dieser Art von Wettbewerb gibt es keine kleinen Teams", sagte Benatia gegenüber France Football. "Die Erwartungen der Marokkaner sind immens. Deshalb müssen wir gut spielen, um unser Land in Ehren zu halten", fügte der Abwehrspieler an.
Marokkos WM-Spielplan in der Gruppe B
Datum | Spielort | Gegner |
15. Juni, 17 Uhr | Krestowskij-Stadion, St. Petersburg | Iran |
20. Juni, 14 Uhr | Luzhniki-Stadion, Moskau | Portugal |
25. Juni, 20 Uhr | Arena Baltika, Kaliningrad | Spanien |