WM

Neymar weist Spekulationen zurück

SID
Neymar brach sich im Viertelfinale gegen Kolumbien einen Lendenwirbel
© getty

Brasiliens verletzter Superstar Neymar und Teamarzt Dr. Jose Luiz Runco haben Spekulationen über eine "Wunderheilung" des 22-Jährigen für ein mögliches WM-Finale zurückgewiesen. "Wir wollen auf keinen Fall Illusionen beim brasilianischen Volk wecken. Es besteht nicht die geringste Möglichkeit, dass Neymar spielen kann", sagte Runco am Sonntagabend. Zudem soll Neymar seine Beine nach dem Foul nicht mehr gespürt haben.

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Brasilianische Medien hatten zuvor berichtet, dass sich der Stürmer nach seiner Wirbelfraktur im Falle eines Einzuges ins Endspiel für die Partie am kommenden Sonntag eventuell mit Schmerzmitteln fitspritzen lassen könnte. Auch Neymar hatte dies in einer auf seiner Homepage veröffentlichten Stellungnahme dementiert: "Es wurde keine alternative Behandlung zur Diskussion gestellt." Runco sagte zudem, dass Neymars Karriere auf dem Spiel stünde, sollte er jetzt einen Schlag auf seine verletzte Wirbelsäule abbekommen.

Das Internet-Sportportal "globoesporte.com" hatte zuvor vermeldet, dass Neymar den Arzt und Physiotherapeuten seines früheren Vereins FC Santos sowie einen Rückenspezialisten in sein Haus in Guaruja geholt hätte, um mit ihnen die Möglichkeit durchzusprechen, mit Spritzen bis zum WM-Finale einsatzfähig zu werden.

Platz auf der Tribüne eventuell möglich

In der Stellungnahme von Neymar wird zwar bestätigt, dass der Arzt von Santos seine medizinischen Einrichtungen zur Behandlung zur Verfügung gestellt habe, es sich bei der Stippvisite aber nur um einen "Höflichkeitsbesuch" gehandelt habe. Neymars Behandlung liege bis zum Ende der WM weiter allein in der Verantwortung von Runco, Arzt des brasilianischen Fußballverbandes CBF. Alles andere sei "pure Spekulation". Runco habe einer weiteren Behandlung Neymars in dessen Haus in Guaruja nur unter der Bedingung "absoluter Ruhe" zugestimmt.

Zudem sei Runco als einziger Arzt autorisiert, über den "Heilungsverlauf und den Gesundheitszustand" des Angreifers vom FC Barcelona Auskunft zu geben. Dieser hatte am Samstag von einer Pause von mindestens 45 Tagen für Neymar gesprochen, nachdem sich der Angreifer im Viertelfinale gegen Kolumbien (2:1) eine Fraktur des Querfortsatzes des dritten Lendenwirbels zugezogen hatte. In Neymars Statement hieß es aber auch: "Seine Rückkehr auf den Rasen hängt einzig und allein von der Überwindung der Schmerzen, die er fühlt, ab."

Runco sprach am Samstag zudem davon, dass Neymar, falls es die Schmerzen zuließen, das Halbfinale gegen Deutschland in Belo Horizonte als Fan auf der Tribüne verfolgen könne.

"Kann meine Beine nicht mehr spüren"

Nachdem der Kolumbianer Juan Zuniga Neymar in den Rücken gesprungen war, soll Neymar vor Schmerzen geschrien haben: "Ich kann meine Beine nicht spüren." Das sagte Brasiliens Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari der spanischen Sporttageszeitung "Marca".

Nach dem Foul war Linksverteidiger Marcelo als erster Mitspieler zu dem am Boden liegenden Neymar geeilt. Marcelo habe den 22-Jährigen gefragt, wie er sich fühle, sagte Scolari: "Er antwortete: 'Ich kann meine Beine nicht spüren.'"

Für Scolari sei es ein "Schock" gewesen, den Angreifer vom FC Barcelona am Boden liegend zu sehen. "Wir haben einen Spieler verloren, den wir vor dem Halbfinale nicht verlieren wollten", sagte der 65-Jährige und nannte Neymars Ausfall "katastrophal".

Wer den Superstar gegen Deutschland im Kampf um den Einzug ins WM-Finale in Belo Horizonte ersetzen soll, ließ Scolari offen. Es gilt als wahrscheinlich, dass Willian oder Ramires in die Startelf rücken.

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