WM

Vidal: "Gehen erhobenen Hauptes!"

Von SPOX
Arturo Vidal (l.) und seine Chilenen lieferten Brasilien ein Spiel auf Augenhöhe
© getty

Der Traum vom ersten WM-Titel ist frühzeitig geplatzt: Geheimfavorit Chile musste nach unglücklich verlaufenem Elfmeterschießen gegen Gastgeber Brasilien im Achtelfinale die Segel streichen. Eine herbe Enttäuschung für die Mannschaft, die in der Vorrunde mit körperbetontem Tempo-Fußball glänzte und bereits Titelverteidiger Spanien ausgeschaltet hatte.

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Trotz Frust über das knappe Aus zieht Kapitän Arturo Vidal im Gespräch mit dem "Kicker" ein positives Fazit. "Wir haben ein sehr gutes Turnier gespielt, sind stolz auf das Gezeigte, auch wenn jetzt die Traurigkeit überwiegt, weil der Traum vom Titel vorbei ist. Alle haben alles gegeben", stellt er klar und fügt an: "Wir haben gegen jeden Gegner auf Augenhöhe gespielt, auch gegen den Gastgeber. Leider war das Glück nicht auf unserer Seite." Man könne Brasilien dennoch "erhobenen Hauptes" den Rücken kehren.

Dass mehrere Spieler - darunter auch Vidal, der sich erst im Mai einer Meniskus-Operation unterzogen hatte - trotz nicht vollständig ausgeheilten Verletzungen in der Todesgruppe B und im Achtelfinale Top-Leistungen brachten, ist für den Ex-Leverkusener unter anderem ein Zeichen einer gesunden Teammentalität: "Es ist eine Ehre, dieses Trikot zu tragen, die macht 20 Prozent der Verletzung wett. Dazu kommt noch das große Gemeinschaftsgefühl in dieser Mannschaft, und schon geht es."

Chile setzt sich neue Ziele

Der Fokus des bissigen Mittelfeldspielers rückt nun aber ein Stück weiter in die Zukunft. Denn die Copa America wird 2015 in seinem Heimatland stattfinden. Ein Ereignis, dem nicht nur Vidal entgegen fiebert.

"Wir werden hart arbeiten, erst recht, weil wir Gastgeber sind. Der Traum von WM-Titel ist vorbei, aber der, die Copa zu gewinnen, lebt weiter. Wir werden schon in der Vorbereitung das Maximum dafür geben", gibt er zu Protokoll.

Sogar die Rolle des Favoriten schreibt er sich und seinem Team für die kommende Südamerika-Meisterschaft zu: "Wenn wir mit so viel Hingabe, wie hier bei der Weltmeisterschaft spielen, dann wird es sehr schwierig, uns zu schlagen."

Vom Turnier in Brasilien bleibt für ihn im Nachhinein vor allem eine Erkenntnis: "Der schwierige Weg hat uns Respekt verschafft. Wir hatten den Topfavoriten vor dem Aus, das nehmen wir mit für die Copa nächstes Jahr." Der Heißhunger nach Titeln scheint bei Chiles goldener Generation noch lange nicht gestillt zu sein.

Arturo Vidal im Steckbrief

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