Im deutschen Fußball habe es nach der EM 1996 einen Riss gegeben, "es ist allein ein Jammer, dass so großartige Spieler wie Michael Ballack, Jens Lehmann, Bernd Schneider oder Torsten Frings keinen Titel ernten konnten. Deswegen darf es nicht sein, dass auch die nächste Generation, die teilweise noch besser ist, ohne Titel abtritt", sagte der 49-Jährige im "11Freunde"-Interview (ab 22. Mai im Handel).
Obwohl er die WM-Vorrundengruppe G mit Deutschland, seinem US-Team und Portugal als "Todesgruppe" sieht, kennt der Optimismus von Klinsmann offenbar keine Grenzen.
"Es gibt ein Sprichwort: Start with the end in mind. So sehe ich das auch. Wir schlagen Ghana, überstehen die Vorrunde - und dann legen wir richtig los", sagte der frühere Torjäger.
Seinen Rückflug aus Brasilien habe er deshalb für den 15. Juli gebucht, zwei Tage nach dem Finale in Rio de Janeiro.
"Eine WM der Toleranz"
"Diese WM wird für alle Beteiligten voller Unwägbarkeiten sein. Also warten wir doch ab, wer am Besten mit den Gegebenheiten zurechtkommt. Brasilien wird eine WM der Toleranz. Teams, die wegen Kleinigkeiten anfangen rumzuheulen, werden Probleme bekommen", betonte Klinsmann.
Große Bedeutung bei der WM misst Klinsmann auch seinem Berater Berti Vogts zu. Er brauche Leute um sich, "die mich weiterbringen, und das tut Berti. Mit seinem umfassenden Know-How hilft er mir in praktisch allen Bereichen. Er hat einen Erfahrungsschatz von so vielen Turnieren, er kennt jeden Vorrundengegner im Detail", lobte der US-Coach den früheren Bundestrainer, der 1996 mit Deutschland Europameister wurde.