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WM 2026 mit Vierergruppen und 104 Partien

SID
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© getty

Die Weltmeisterschaft 2026 wird durch Vierergruppen weiter aufgebläht und auf 104 Spiele ausgeweitet. Vor der erneuten Krönung auf dem FIFA-Kongress kommt Gianni Infantino das sicher recht.

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40 Tage, 104 Spiele - und natürlich viel mehr Geld: Die kommende Mega-WM mit 48 Mannschaften wird noch monströser als gedacht. Das FIFA Council warf auf seiner Sitzung am Dienstagnachmittag den ursprünglichen Plan mit 16 Dreiergruppen endgültig über den Haufen, die magische Formel sind nun zwölf Vierergruppen. Die Zahl der Spiele steigt damit gegenüber dem Ursprungsplan nochmals um 24, in Katar waren es noch 64 Begegnungen.

Bis zum WM-Titel, der im Finale am 19. Juli 2026 ausgespielt wird, muss eine Mannschaft somit künftig acht statt wie bisher sieben Partien bestreiten, vor dem Achtelfinale gibt es noch eine zusätzliche Zwischenrunde. Mehr zu übertragende Spiele fürs Fernsehen bringen eben auch mehr Geld - und diese Botschaft kommt für Gianni Infantino kurz vor seiner Wiederwahl beim 73. FIFA-Kongress in Kigali/Ruanda am Donnerstag gerade recht. Denn mit Rekordeinnahmen sichert sich der Präsident seit Jahren seine Macht.

Die FIFA teilte mit, der Rat habe das Format "einstimmig" und nach einer "gründlichen Prüfung" geändert. Dabei seien "die sportliche Integrität, das Wohlergehen der Spieler, die Reisekosten der Mannschaften, die kommerzielle und sportliche Attraktivität sowie die Erfahrungen der Mannschaften und der Fans berücksichtigt" worden. Mit den Vierergruppen würde das Risiko von Absprachen gemindert, zudem hätten alle Teams drei Spiele sowie "ausgewogene Ruhezeiten".

Die Idee zur weiteren Aufblähung des Turniers in den USA, Mexiko und Kanada war bereits im Rahmen des Winter-Events in Katar gereift. "Nach dieser WM und dem Erfolg der Gruppen mit vier Mannschaften müssen wir das nochmal diskutieren", hatte der FIFA-Boss zum Abschluss in Doha gefordert: "Man wusste bis zur letzten Minute der Spiele nicht, wer weiterkommt. Das war unglaublich."

Unglaublich ist allerdings längst auch die Aufblähung des Fußball-Kalenders. Das Turnier 2026 wird die erste WM mit 48 Mannschaften sein und 40 Tage dauern, bei der Winter-WM in Katar waren es noch 29 Tage.

Erst kürzlich beschlossen Infantino und Co. die auf 32 Teilnehmer aufgestockte Klub-Weltmeisterschaft alle vier Jahre. Die Belastung für Spieler? Längst am Limit. Zumal es ab 2024 nun einen "Ersatz" für die einst jährliche Klub-WM geben soll. Um das "Wohlergehen" der Profis soll sich dann eine eigens einzurichtende Taskforce kümmern.

Mit Maßnahmen wie einer Erhöhung der WM-Teilnehmerzahl sichert sich Infantino seit Jahren die Unterstützung kleinerer Nationen. Zudem floriert die FIFA seit seiner Amtsübernahme finanziell mehr denn je - und die Nationalverbände erhalten ihren (kleinen) Teil vom größer werdenden Kuchen. Auf die 211 Mitglieder werden immer höhere Summen verteilt. Mit dieser Ausgangslage machte die Berufung eines Gegenkandidaten für die Wahl keinen Sinn.

Dennoch hat sich für die Abstimmung eine kleine Opposition mit der Anführerin Lise Klaveness vom norwegischen Verband gebildet. Infantino habe es verpasst, "dem Fußball allumfassende Werte zu implementieren". Auch dessen Nähe zu gewissen Staatschefs wie zum Kronprinz von Saudi-Arabien sehe sie kritisch. "Wir werden ihn nicht wählen", betonte Klaveness.

Bernd Neuendorf ließ sein Abstimmungsverhalten offen. Weit vor dem Wahltag in Kigali übermittelte der DFB einen Fragenkatalog an die FIFA mit umstrittenen Themen wie dem geforderten Entschädigungsfonds für die Arbeitsmigranten in Katar. "Ich werde ihn niemals persönlich attackieren oder aggressiv werden", sagte der DFB-Chef: "Wenn wir keine Rückmeldung bekommen, ist es aber natürlich schwer, ihn zu unterstützen."

Eine Gegenstimme wäre ohnehin mehr symbolisch denn wahlentscheidend. Der FIFA-Kongress dürfte für Infantino zum reinsten Triumphzug werden - erst recht nach seinem jüngsten WM-Coup.

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