Im vergangenen Winter verpflichtete der FC Bayern mit Liu Shaoziyang und Hyun-ju Lee einen Chinesen und einen Südkoreaner für seine hauseigene Reserve, nun folgt ein Japaner: Zum 1. Januar kommt der offensive Mittelfeldspieler Taichi Fukui von Sagan Tosu. Ablöse 400.000 Euro. Vertrag bis Sommer 2025.
Fukui hat eine Vergangenheit beim FC Barcelona - zumindest irgendwie, aber nicht wie vereinzelt berichtet in der legendären Nachwuchsakademie La Masia. Als Kind nahm er lediglich an einem vom spanischen Top-Klub veranstalteten Sommer-Camp in Japan teil. Genau wie der große Rivale Real Madrid richtet auch Barcelona weltweit solche Camps mit selbst ausgebildeten Trainern aus.
Vor eineinhalb Jahren debütierte Fukui mit 16 für die Profis von Sagan Tosu, womit er zum jüngsten Spieler in der Geschichte des japanischen Erstligisten avancierte. Seitdem gelangen ihm in 13 weiteren Einsätzen drei Assists. Außerdem spielt er für die japanische U20-Nationalmannschaft.
"Taichi ist ein interessantes Talent, ein technisch versierter offensiver Mittelfeldspieler, flink und dribbelstark. Auch aufgrund seiner starken Persönlichkeit sind wir von seinem weiteren Entwicklungspotenzial überzeugt", sagte Nachwuchs-Leiter Holger Seitz.
Taichi Fukui überzeugte beim Probetraining
Nach Informationen von SPOX und GOAL wurde Fukui dem FC Bayern aus Beraterkreisen empfohlen. Im Sommer absolvierte er daraufhin ein mehrwöchiges Probetraining, bei dem er die Verantwortlichen um Trainer Martin Demichelis überzeugte. Damals waren aber schon alle Kader-Planstellen besetzt, weshalb der FC Bayern zunächst von einer Verpflichtung absah. Weil jedoch im Winter Abgänge erwartet werden, erfolgte der Transfer nun mit einem halben Jahr Verzögerung.
Die Reserve des FC Bayern rangiert in der viertklassigen Regionalliga Bayern aktuell nur auf Platz neun. Der Rückstand auf Tabellenführer Würzburger Kickers und die punktgleiche SpVgg Unterhaching beträgt bereits zehn Zähler. Hintergrund der Krise ist ein klubinternes Umdenken im Umgang mit dem Unterbau. Der Wiederaufstieg in die 3. Liga hat keine Priorität mehr. Die besten Spieler werden nun regelmäßig für die Youth League abgestellt oder an höherklassige Klubs verliehen.
Fukui soll sich in der Rückrunde aber zunächst in der Regionalliga bewähren. Beim Kampf um Spielzeit im offensiven Mittelfeld wird er es mit dem Südkoreaner Lee zu tun bekommen - sofern dieser den Klub im Winter nicht leihweise verlässt, so wie es der chinesische Keeper Liu Shaoziyang schon getan hat. Er spielt aktuell per Leihe beim österreichischen Erstligisten Austria Klagenfurt, kommt dort aber auch nur für die Reserve zum Einsatz.