"Fühle mich nicht repräsentiert": Nationalspieler will wegen Luis Rubiales nicht mehr für Spanien auflaufen

Von Andreas Koenigl
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© getty

Der Kuss-Skandal bei der spanischen Frauennationalmannschaft um Verbandspräsident Luis Rubiales schlägt weiterhin hohe Wellen. Mit Borja Iglesias ist nun sogar ein Spieler der spanischen Nationalmannschaft der Herren zurückgetreten.

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"Als Fußballer und als Mensch fühle ich mich durch das, was heute passiert ist, nicht repräsentiert", erklärte der Stürmer von Real Betis in den Sozialen Medien. "Ich habe beschlossen, nicht in die Nationalmannschaft zurückzukehren, bis sich die Dinge ändern und diese Art von Handlungen nicht ungestraft bleiben." Der 30-Jährige absolvierte bislang zwei Länderspiele, zuletzt lief er Ende März gegen Schottland für die Seleccion auf.

RFEF-Präsident Rubiales hatte Nationalspielerin Jenni Hermoso nach dem Gewinn des WM-Titels auf den Mund geküsst. Anstatt wie erwartet zurückzutreten, legte Rubiales am Freitag aber einen überraschenden Auftritt hin - für Iglesias Grund genug, dem Nationalteam vorerst den Rücken zu kehren.

Die Aktion des Präsidenten sorgte selbst in spanischen Regierungskreisen für Empörung. Ministerpräsident Pedro Sanchez sprach von einer "inakzeptablen Geste", Felix Bolanos, Minister des Präsidialamtes, drohte am Donnerstag, die Regierung werde handeln, sollte der Verband nicht die nötigen Schritte tätigen.

Auch die FIFA schaltete sich am Donnerstag ein. Der Weltverband eröffnete ein Disziplinarverfahren und prüft einen möglichen Verstoß gegen Artikel 13 des eigenen Reglements. "Die FIFA bekräftigt ihr uneingeschränktes Bekenntnis zur Achtung der Integrität aller Personen und verurteilt deshalb jedes gegenteilige Verhalten aufs Schärfste", hieß es in einer Mitteilung.

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