David Alaba im Interview: "Ich habe von einer Sängerkarriere geträumt"

David Alaba gewann in seiner ersten Saison bei Real Madrid die Champions League und die Primera Division.
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Sie werden neben Pini Zahavi auch von Ihrem Vater George beraten. Wie hat sich die turbulente Zeit mit der gescheiterten Vertragsverlängerung beim FC Bayern und dem Wechsel zu Real auf Ihr Verhältnis zu ihm ausgewirkt?

Alaba: Ich habe ein sehr enges Verhältnis zu meinem Vater. Wir stehen sowieso jeden Tag in Kontakt, damals aber nochmal mehr als sonst. Er hat mir sehr geholfen, den Kopf frei für das Wesentliche zu haben: Fußball.

Besprechen Sie mit ihm auch Ihre fußballerischen Leistungen?

Alaba: Seit meinem 17. Lebensjahr war er bei jedem Heimspiel von mir vor Ort. Nach jedem Auswärtsspiel ist er der Erste, den ich im Bus anrufe. Dann quatschen wir über mein Spiel und er sagt mir ehrlich seine Meinung. Am nächsten Tag schickt er mir alle möglichen Statistiken, die wir dann ausführlich besprechen.

Ihr Vater war früher als Musiker tätig, Ihre Schwester Rose May ist Sängerin. Welche Rolle hat Musik in Ihrer Kindheit gespielt?

Alaba: Ich bin mit Musik aufgewachsen. Das ist ein ganz wichtiger Bestandteil meiner Familie. Als ich ein Kind war, lief bei uns 24/7 Musik. CDs, Platten. Ob in der Wohnung oder im Auto: Musik, Musik, Musik. Und alle haben mitgesungen.

Haben Sie eine Karriere als Sänger in Erwägung gezogen?

Alaba: Ich habe von einer Sängerkarriere geträumt, aber relativ schnell gemerkt, dass das eher nichts wird. Genauso wie Musik habe ich aber auch den Fußball von Anfang an geliebt.

Spielen Sie Instrumente?

Alaba: Meine Eltern haben es bei mir mit Klavier und Gitarre versucht. Alles familiäre Talent dafür hat aber offenbar meine Schwester bekommen.

Können Sie auf den beiden Instrumenten noch Lieder spielen?

Alaba: Ja, auf der Gitarre eines und auf dem Klavier zwei.

David Alaba jubelt mit seinem Vater George: Früher war er als Musiker tätig, heute berät er seinen Sohn.
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David Alaba jubelt mit seinem Vater George: Früher war er als Musiker tätig, heute berät er seinen Sohn.

Waren Sie als Kind bei Auftritten Ihres Vaters dabei?

Alaba: Oft. Mal Backstage, mal seitlich auf der Bühne, mal im Publikum in der ersten Reihe. Die Erinnerungen sind in meinem Gedächtnis eingebrannt. Ganz speziell war sein Auftritt beim Donauinselfest in Wien. Für mich war es crazy, wie viele Leute meinem Dad zugeschaut haben.

Was für Musik hören Sie heute?

Alaba: Meistens Hip Hop, R'n'B und christliche Worship-Musik.

Wer ist der Kabinen-DJ bei Real? Und was läuft da?

Alaba: Karim (Benzema, Anm. d. Red.). Bei ihm läuft alles mögliche querbeet.

Gemeinsam mit Ihrer Schwester haben Sie in Wien das Restaurant DaRose eröffnet. Wie kam es?

Alaba: Meine Eltern wussten, dass ich in die Gastronomie schnuppern will. Irgendwann sind sie mit einem Konzept auf mich zugekommen. Das hat mir sehr gut gefallen. Also haben wir als Familie gemeinsam beschlossen, ein Restaurant zu eröffnen. Es macht uns allen sehr viel Spaß. Wenn ich in Wien bin, ist das Restaurant meine erste Anlaufstelle.

Vor einigen Monaten sind Sie als Teil der "Viola Investment GmbH - Freunde der Austria" bei Ihrem Heimatklub Austria Wien eingestiegen. Was hat Sie dazu bewogen?

Alaba: Die Austria ist mein Herzensverein. Ich bin dem Verein sehr dankbar. Es war für mich klar, dass ich in schwierigen Zeiten helfe. Ich verfolge die Austria intensiv: Schaue mir die Spiele an und kommuniziere mit den Leuten dort.

Können Sie sich eine Rückkehr zur Austria vorstellen?

Alaba: Das ist für mich noch sehr weit weg. So weit blicke ich nicht in die Zukunft. Ich weiß noch nicht, was in ein paar Jahren oder nach meinem Karriereende passiert.

Es gibt Gerüchte, dass Sie Fan von Galatasaray Istanbul sind: Stimmt das?

Alaba: Ja, ich habe Sympathien für Galatasaray. Als Kind habe ich in Wien jeden Tag im Käfig gezockt. Dort hatte ich viele Freunde aus der Türkei. Dann gibt es genau drei Optionen: Galatasaray, Besiktas und Fenerbahce. Ich habe mich relativ früh für Galatasaray entschieden. Warum, weiß ich nicht mehr. Die Istanbuler Derbys habe ich immer gemeinsam mit meinen Gala-Freunden geschaut.

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