"Für mich kam nie etwas anderes in Frage", sagte der 22-Jährige bei seiner Vorstellung am Donnerstag. Vor zwei Wochen hatte sich das noch ganz anders angehört. Da hatte der Abwehrspieler in der Sport Bild Angebote aus der Bundesliga bestätigt und erklärt, es sei "als deutscher Nationalspieler schön, in der Bundesliga zu spielen".
Vor allem der Hamburger SV, bei dem er bereits in der Jugend spielte, soll an ihm interessiert gewesen sein. Auch bei Bayer Leverkusen oder Schalke 04 wurde sein Name genannt.
"Nicht vor Real oder Barca verstecken"
Doch der Abwehrspieler, der in drei WM-Spielen in Brasilien zum Einsatz kam, wollte nach Spanien. Valencia sei "ein Topklub und deshalb der nächste Schritt", versicherte Mustafi, obwohl der sechsmalige Meister und Champions-League-Finalist von 2000 und 2001 im Vorjahr nur Rang acht belegte und deshalb in dieser Saison nicht einmal in der Europa League spielen darf. Dennoch wolle er sich "auch vor Real Madrid oder dem FC Barcelona nicht verstecken, weil wir auch eine Top-Mannschaft sind".
Der Grund, warum er bei Valencia "einen so langen Vertrag unterschrieben" hat (bis 2019), sei der, "dass hier alles gestimmt hat". Der neue Coach Nuno (Champions-League-Sieger mit dem FC Porto als Torwart 2004) sei ein "moderner und sympathischer Trainer, der Riesen-Eindruck auf mich gemacht hat." Besonders imponiert habe ihm auch das Interesse von Valencia-Manager Roberto Ayala: "Es ist eine Bestätigung, wenn einer hinter Dir her ist, der selbst einer der besten Spieler Europas auf dieser Position war und weiß, was dort verlangt wird."
Rechtsverteidiger bei der WM
Seine große Stärke sei, dass er bereits in verschiedenen Ligen gespielt habe, erklärte der in Hessen aufgewachsene Sohn albanischer Eltern. "Überall habe ich etwas mitgenommen", betonte er: "In England habe ich mich körperlich weiterentwickelt, in Italien habe ich gelernt, wie man verteidigt. Und in Deutschland habe ich das Fußballspielen gelernt." Seine größte Schwäche sei, "dass ich noch sehr jung bin".
Die Geschichte der WM war für ihn eine extrem wechselvolle. Völlig überraschend war Mustafi im vorläufigen 30er-Kader aufgetaucht, überstand auch die erste Castingphase, wurde nach dem Trainingslager dann aber gestrichen und rückte nach der Verletzung von Marco Reus nach.
Bei der WM kam er plötzlich als Rechtsverteidiger zum Einsatz: 17 Minuten beim 4:0 gegen Portugal, eine Halbzeit als Einwechselspieler beim 2:2 gegen Ghana und 70 Minuten bis zu seiner Verletzung beim 2:1 n.V. im Achtelfinale gegen Algerien. Dieser Muskelbündelriss setzte ihn für den Rest der WM außer Gefecht. Dass Bundestrainer Joachim Löw danach Philipp Lahm wieder als rechten Außenverteidiger einsetzte, war für viele der entscheidende Schachzug zum Titelgewinn.
Shkodran Mustafi im Steckbrief