"Ich trank 70 Bier an einem Abend": Schockierendes Alkohol-Geständnis von ehemaligem Serie-A-Profi

Von Tobias Empl
Fredy Guarin
© getty

Ex-Serie-A-Profi Fredy Guarin hat offen über seine Alkoholprobleme gesprochen. Diese begleiteten ihn fast während seiner gesamten Karriere.

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Einige Jahre zählte Fredy Guarin zu den besten Mittelfeldspielern der Serie A. Der Kolumbianer wechselte 2012 vom FC Porto zu Inter Mailand und erkämpfte sich dort einen Stammplatz. Doch schon damals hatte er mit schweren Alkoholproblemen zu kämpfen, wie er im Interview mit dem kolumbianischen TV-Sender Caracol Television verriet.

"Ich habe mich zwei Tage vor dem Spiel betrunken, habe dann ein oder zwei Tore geschossen, und die Mannschaft hat gewonnen", erzählte Guarin. Er habe überall getrunken, "zu Hause, in der Disco, im Restaurant".

Schon damals habe er sich deshalb schlecht gefühlt. "Ich wusste, dass es falsch war, sowohl wegen meiner Arbeit als auch wegen meiner familiären Verantwortung." Doch er habe keine Grenzen mehr erkannt. "Ich war total vom Alkohol eingenommen", so Guarin.

Guarin: "Wohnte im 17. Stock und wollte vom Balkon springen"

Inter, das offenbar von den Problemen wusste, habe ihm schließlich über seinen Berater mitgeteilt, dass er nicht in Mailand bleiben könne. Guarin wechselte 2016 nach China, dort verschlechterte sich sein Zustand jedoch weiter. Er sei nur aufgestanden, um zum Training zu gehen, und habe nach jedem Training weitergetrunken, so der 58-malige kolumbianische Nationalspieler.

Guarin blieb dreieinhalb Jahre lang in China bei Shanghai Shenhua, ehe es ihn 2019 zum brasilianischen Klub Vasco da Gama zog. Durch die Corona-Pandemie und die Trennung von seiner Frau habe sich sein Absturz weiter fortgesetzt, erzählt der Ex-Profi schonungslos offen: "Ich trank 50, 60 oder auch 70 Bier an einem Abend."

Nach der coronabedingten Aussetzung des Trainingsbetriebs sei er ziellos durch die Favelas gelaufen, auf der Suche nach Gefahr und Adrenalin.

Er habe sein Leben riskiert, erzählt der Kolumbianer weiter. "Ich wohnte im 17. Stock und wollte vom Balkon springen." Doch ein Netz, das er selbst in seinem Zustand gar nicht mehr bemerkt habe, habe ihn glücklicherweise davon abgehalten.

Der Ex-Profi, der 2021 seine Karriere beendet hat, äußert sich nicht zum ersten Mal zu seiner Alkoholsucht. Im September 2024 hatte er in einem Interview mit der Gazzetta dello Sport ebenfalls offen über die Vergangenheit gesprochen und eingeräumt, der Alkohol werde immer ein Gegner bleiben, den er nur schwer ausdribbeln könne. Gleichzeitig hatte er betont: "Ich arbeite jeden Tag, um die Geister zu vertreiben."

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