Der italienische Krisenklub FC Parma versinkt immer mehr im Chaos. Generaldirektor Pietro Leonardi hat seinen Rücktritt eingereicht. Er sei nicht mehr in der Lage, seine Arbeit fortzusetzen, teilte Leonardi in einer Presseerklärung mit. Gleichzeitig bedankte er sich bei den Spielern und Fans des Fußball-Erstligisten.
Unterdessen zeigten sich die Konkurrenzklubs in der Serie A solidarisch mit dem Pleite-Klub. Mit fünf Millionen Euro wollen die Vereine Parma mit fünf Millionen Euro unter die Arme greifen, damit das Tabellenschlsslicht die Saison zu Ende spielen kann. 16 der 20 Erstligisten stimmten dieser Hilfsmaßnahme zu. Durch die kurzfristige Finanzspritze scheint es nun doch möglich, dass Parma am Sonntag das Heimspiel gegen Atalanta Bergamo bestreitet, nachdem das Team zu den beiden zuvor terminierten Spielen nicht angetreten war.
Ermittlungen gegen Ghirardi aufgenommen
Zuvor hatte sich Vereinspräsident Giampietro Manenti zuversichtlich gezeigt, den Klub doch noch zu retten. Er werde bald in der Lage sein, mit Hilfe von Investoren die Spielergehälter zu zahlen, versicherte er. Seit Monaten bekommen die Spieler kein Geld mehr. Am 19. März wird ein Gericht in Parma über einen Konkursantrag entscheiden, den die Staatsanwaltschaft wegen der hohen Schulden eingereicht hat. Im Falle einer Pleite droht Parma ein Neustart in der italienischen Amateurliga.
Die Staatsanwaltschaft von Parma hat inzwischen Ermittlungen gegen den Ex-Präsidenten des Vereins, Tommaso Ghirardi, wegen betrügerischem Bankrott aufgenommen. Die Ermittler gehen davon aus, dass Unterschlagung von Vereinsvermögen zur Misere des Klubs geführt habe, der 200 Millionen Euro Schulden aufgetürmt haben soll.