Unruhe beim FC Chelsea nach Rassismus-Skandal: Enzo Fernández "könnte ein Problem werden"

Von Jochen Tittmar
Reece James Enzo Fernandez 2024
© Getty/GOAL

Reece James, Mannschaftskapitän des englischen Erstligisten FC Chelsea, hat sich zu möglichen Auswirkungen durch die von seinem Teamkollegen Enzo Fernández im Kreise der argentinischen Nationalmannschaft ausgelösten rassistischen Gesänge geäußert.

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Fernández hatte die Feierlichkeiten des amtierenden Weltmeisters bei der erfolgreichen Verteidigung der Copa América live gestreamt. Dabei waren einige Spieler zu sehen, die ein abfälliges Lied über die Anzahl der Spieler in Frankreichs Nationalelf mit afrikanischer Herkunft sangen.

Gegenüber ESPN sagte James auf die Frage, ob der Skandal die Harmonie in Chelseas Mannschaft zu beeinträchtigen drohe: "Natürlich. Es kann immer sein, dass es den Leuten nicht passt und es ein Problem geben könnte. Bis der Tag kommt, an dem alle zusammen in einem Raum sitzen, weiß ich es nicht. Ich hoffe aber, dass die Dinge reibungslos geklärt werden können und wir dann mit der Saison loslegen können."

Der englische Nationalspieler fügte auf die Frage, ob er ein Gespräch mit Fernández geführt habe, hinzu: "Ich habe ein bisschen mit ihm gesprochen, aber es war schwierig, weil wir in verschiedenen Zeitzonen waren. Eigentlich war es nur ein allgemeines Gespräch über seine Ansichten auf das, was passiert ist. Er hat versucht, seine Situation zu erklären und wie es dazu kam. Es ist eine wirklich schwierige Situation. Es gibt keinen Platz für Rassismus oder Diskriminierung im Fußball. Ich denke, er hat schnell die Hand gehoben und zugegeben, dass er einen Fehler gemacht hat und sich bei seinen Mannschaftskameraden, dem Verein und den anderen Leuten, die beleidigt waren, entschuldigt. Ich denke, das war wahrscheinlich das Beste, was er in dieser Situation hätte tun können."

Chelsea-Verteidiger Wesley Fofana, ein französischer Nationalspieler ivorischer Abstammung, hatte sich bereits gegen den "unverhohlenen Rassismus" der argentinischen Spieler ausgesprochen. An der Stamford Bridge wurde eine interne Untersuchung gegen Fernández eingeleitet.

Wie Fernández von seinen Teamkollegen empfangen wird, wenn er bei Chelsea in die Vorbereitung auf die neue Saison einsteigt, bleibt somit abzuwarten. Möglicherweise drohen dem 23-jährigen Mittelfeldspieler, der bei Chelsea bis 2032 unter Vertrag steht, noch Konsequenzen.