Ein namentlich nicht bekannter Fußballprofi von Manchester United hat Pläne des englischen Fußball-Rekordmeisters verhindert, ein Zeichen der Solidarität mit der LGBTIQ-Gemeinschaft zu setzen. Das bestätigten die Red Devils auf Anfrage der BBC, dem Portal The Athletic zufolge soll es sich bei dem Spieler um den früheren Münchner Noussair Mazraoui handeln.
Demnach soll sich der Marokkaner mit Verweis auf seinen muslimischen Glauben geweigert haben, vor dem Premier-League-Spiel gegen den FC Everton am vergangenen Sonntag (4:0) eine Regenbogenjacke des Klubausstatters (adidas) zu tragen, mit der die Unterstützung zum Ausdruck gebracht werden sollte. Daraufhin habe United entschieden, die Aktion abzublasen. In den vergangenen beiden Spielzeiten hatte es eine ähnliche Aktion anlässlich der Kampagnenwoche "Rainbow Laces" gegeben.
Mazraouis Agent verweigerte einen Kommentar, Manchester wollte die Identität des Spielers nicht bestätigen. Die Profis hätten "das Recht, ihre eigene individuelle Meinung zu vertreten, insbesondere in Bezug auf ihren Glauben, und diese kann manchmal von der Position des Klubs abweichen", hieß es.
Kapitän Bruno Fernandes trug gegen Everton eine Regenbogenbinde, in einem Video versicherten er und weitere Spieler sowie Spielerinnen der LGBTIQ-Bewegung ihre Unterstützung. Der queere Fanklub "Rainbow Devils" reagierte dennoch mit "großer Enttäuschung".
Noussair Mazraoui wechselte im Sommer vom FC Bayern zu Manchester United
Mazraoui war im Sommer vom FC Bayern auf die Insel gewechselt. Der 27-jährige Rechtsverteidiger wurde auf Anhieb Stammspieler, im November wählten ihn die United-Fans zum "Spieler des Monats".
Mit seiner Ablehnung der LGBTIQ-Aktion stünde er nicht allein. Ipswich-Kapitän Sam Morsy, praktizierender Moslem, weigerte sich, die Regenbogenbinde zu tragen. Marc Guehi von Crystal Palace, gläubiger Christ, versah sein Stück Stoff in zwei Spielen mit religiösen Botschaften ("I love Jesus" bzw. "Jesus loves you").
Mazraoui hatte seine Position schon zu Zeiten als Bayern-Profi deutlich gemacht und war dafür damals von den Anhängern des deutschen Rekordmeisters scharf kritisiert worden.