Doch damit nicht genug der Vorwürfe: Klinsmann, der mit Südkorea eigentlich den ersten Kontinentaltitel nach 64 Jahren holen wollte, habe bei seinen kurzen Aufenthalten im Land die Öffentlichkeit ignoriert. Er habe deshalb das Vertrauen verloren.
Von Beginn an war Klinsmann die Wahl seines Wohnsitzes in den USA vorgeworfen worden. Nach der jüngsten Enttäuschung gegen Jordanien, die in Medien als "Desaster" oder gar "Katastrophe" bezeichnet wurde, war der Druck immer größer geworden. Die Angriffe waren teils auch persönlich gewesen. Doch einen Rücktritt schloss Klinsmann, dessen Vertrag bis zur WM 2026 gilt, aus. Er wolle vor den Spielen in der WM-Qualifikation im März "dieses Turnier analysieren und mit dem koreanischen Verband darüber sprechen, was gut und was nicht so gut war. Es liegt noch eine Menge Arbeit vor uns."
Zumal es auch im Team gehörig krachte. Nach SID-Informationen war es am Vorabend des Halbfinals beim Essen zu einem Streit innerhalb der Mannschaft gekommen. Son und der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler Kang-In Lee mussten voneinander getrennt werden, dabei kugelte Son sich einen Finger an der rechten Hand aus.
Es tue ihm "sehr leid", schrieb Lee auf Instagram: "Von nun an werde ich versuchen, den älteren Spielern zu helfen und ein besserer Spieler und ein besserer Mensch zu werden." Klinsmann wird das als Südkoreas Nationaltrainer wohl nicht mehr erleben.