Dino Toppmöller im Interview: "Der BVB ist ohne Tuchel immer schlechter geworden"

Von Johannes Wiest
Dino Toppmöller schwärmt gegenüber SPOX in den höchsten Tönen von Thomas Tuchel.
© getty

Dino Toppmöller hat 128 Spiele in der zweiten Liga absolviert. Mittlerweile trainiert der 37-Jährige den luxemburgischen Topklub F91 Düdelingen.

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Im Interview mit SPOX schwärmt Toppmöller in den höchsten Tönen von Thomas Tuchel. Zudem äußert sich der frühere Stürmer über seine Zeit bei Manchester City, seinen Vater Klaus Toppmöller und die Zeit, als er sich bei Eintracht Frankfurt verzockt hat.

SPOX: Herr Toppmöller, nach einer langen Odyssee als Spieler mit zwölf verschiedenen Klubs sind Sie schließlich in Luxemburg angekommen. Warum haben Sie eigentlich so häufig den Verein gewechselt?

Dino Toppmöller: Das hatte unterschiedliche Gründe. Teilweise war es die sportliche Perspektive, weil ich nicht die erhofften Einsatzzeiten bekommen habe. In meiner Zeit in Bochum habe ich mich deswegen mit dem Trainer verkracht. Teilweise waren es auch personelle Änderungen im Verein oder es hat einfach nicht gepasst. Mir wäre es auch lieber gewesen, wenn ich nicht so oft den Verein gewechselt hätte.

Toppmöller über seine Spielerkarriere

SPOX: Trotz 128 Spielen in der zweiten Liga schafften Sie nie den Sprung in die Bundesliga. Woran hat es gelegen?

Toppmöller: Vielleicht habe ich einfach nicht die Qualität gehabt, aber ich stand schon öfter kurz davor. In Frankfurt war ich zum Beispiel selbst schuld. Wir sind damals in die Bundesliga aufgestiegen - aber dann habe ich mich verzockt, wollte zu viel Gehalt. Daraufhin hat Frankfurt sein Vertragsangebot zurückgezogen und ich bekam keine Verlängerung. Da hätte ich bestimmt ein paar Spiele in der Bundesliga machen können. Aber obwohl das nicht geklappt hat, bin ich sehr zufrieden mit meiner Spielerkarriere. Tausende Jugendliche wollen Profi werden, ich hab es geschafft.

SPOX: Bei welchem Klub haben Sie die schlechtesten Erfahrungen gemacht?

Toppmöller: Das war zu meiner Zeit beim FC Augsburg: Der Trainer (Holger Fach; Anm. der Redaktion) wollte mich damals unbedingt haben, der Manager war aber nicht überzeugt. Am Ende hat sich der Trainer durchgesetzt und ich wurde verpflichtet. Aber ich konnte das Vertrauen nicht zurückzahlen, da habe ich mich sehr schlecht gefühlt. Dann kam auch noch eine Knöchelverletzung dazu und ich fiel länger aus.

Dino Toppmöllers Stationen als Spieler

ZeitraumVerein
-1999FSV Salmrohr
2000-20011. FC Saarbrücken
2001Manchester City
2001-2002VfL Bochum
2002-2003Eintracht Frankfurt
2003-2005Erzgebirge Aue
2005-2006SSV Jahn Regensburg
2006-2008Kickers Offenbach
2008-2009FC Augsburg
2010F91 Düdelingen
2010-2012FSV Salmrohr
2012-2014SV Mehring
2014-2016Hamm Benfica

SPOX: Als 20-Jähriger waren Sie 2001 auch ein halbes Jahr bei Manchester City aktiv, ohne einen Einsatz in der Liga zu bekommen. Wie kam der Wechsel zustande?

Toppmöller: Ich bin damals auf eigene Faust zu einem Probetraining nach England geflogen - kurze Zeit später saß ich beim Manager und der hat mir sofort einen Vertrag über dreieinhalb Jahre angeboten. Da sagt man natürlich nicht Nein und ich habe ohne Berater ganz alleine meinen Vertrag unterschrieben.

SPOX: Wie haben Sie die Zeit dort erlebt?

Toppmöller: Das war eine wahnsinnig tolle Erfahrung. Manchester City ist der professionellste Klub, bei dem ich je gearbeitet habe. Ich durfte bei den Profis mittrainieren und habe in der Reserve als Leistungsträger alle Spiele gemacht. Aber ich war noch zu jung. Ich hatte Heimweh, habe meine Familie vermisst. Davor war ich immer behütet, in der Nähe meiner Familie. Manchester City kam zu früh für mich, ich hätte noch zwei, drei Jahre gebraucht.

Toppmöller über die Beziehung zu seinem Vater

SPOX: Inwieweit hat Ihr Vater Klaus Toppmöller Sie in Ihrer Karriere beeinflusst?

Toppmöller: Sehr. Am Anfang meiner Karriere war der Name sicherlich ein Vorteil und hat viele Türen geöffnet. Aber letzten Endes habe ich mich im Profifußball durchgesetzt und nicht mein Vater. Wegen meinem Namen hätte ich vielleicht drei, vier Spiele in der 2. Liga gemacht, aber keine 128. Der Name wurde immer mehr zur Bürde: Dadurch, dass mein Vater oft zeitgleich irgendwo Trainer war, stand er im Fokus, das war ein schweres Erbe für mich.

SPOX: Wie ist der Kontakt zu Ihrem Vater, gibt er Ihnen denn Tipps?

Toppmöller: Als ich noch in Salmrohr aktiv war, hat mein Vater sich oft die Spiele angesehen und in Ruhe ein Bier getrunken. Er genießt jetzt seine Zeit. Wir diskutieren öfter mal über Fußball, aber ich hole mir keine Tipps. Der Fußball hat sich im Vergleich zu seiner Zeit taktisch sehr verändert.

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