"Die FIFA hat sich zu einer sorgfältigen und umfassenden Untersuchung der Fakten verpflichtet, um allfällige Schuldige zur Rechenschaft zu ziehen und mit den Behörden zusammen zu arbeiten", sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino am Freitag.
Federführend bei der Untersuchung war die US-Kanzlei "Quinn Emanuel Urquhart and Sullivan", die dafür dem Vernehmen nach jährlich einen hohen zweistelligen Millionenbetrag kassiert hat. Die US-Anwälte waren zudem das Bindeglied zur New Yorker Staatsanwaltschaft, die gegen mehr als 40 frühere Funktionäre ermittelt. Es geht um den Verdacht der ungetreuen Geschäftsbesorgung, Bestechung und Korruption.
Die externen Ermittler sollen weiter als Berater für den Weltverband tätig sein, sagte eine FIFA-nahe Quelle. Berichte, laut derer die FIFA Gefahr laufe, ihren "Opferstatus" in den US-Verfahren zu verlieren und selbst angeklagt zu werden, seien "ohne Grundlage".
Beweismaterial an Behörden übergeben
"Wir haben diese interne Untersuchung nun abgeschlossen und das Beweismaterial den Behörden übergeben, sodass die Behörden weiter gegen diejenigen vorgehen können, welche sich bereichert und ihre Vertrauensstellung im Fußball missbraucht haben", sagte Infantino: "Die FIFA wird sich im Sinne der Fans und Spieler weltweit nun wieder auf den Fußball konzentrieren."
Unter anderem hatten die Ermittlungen ergeben, dass sich die frühere Führungsriege um Ex-Präsident Joseph S. Blatter mit rund 80 Millionen Schweizer Franken bereichert haben soll. Die Abschlussberichte wurden an die Schweizer Bundesanwaltschaft und von dort auch an die US-Behörden weitergeleitet.
Während der 22-monatigen Untersuchung seien mehr als 2,5 Millionen Dokumente geprüft und zahlreiche Zeugen befragt worden. Die Berichte an die Behörden "umfassen über 1300 Seiten und mehr als 20.000 Seiten Beweismaterial", teilte der Weltverband mit. Die Schweizer Bundesanwaltschaft habe "die enge Zusammenarbeit der FIFA mit den Behörden positiv gewürdigt".
Inhaltliche Angaben machte die FIFA mit Verweis auf die laufenden Untersuchungen der Behörden nicht. Das sei dem Weltverband "untersagt". Ein Bericht über die gezogenen Konsequenzen (unter anderem Strukturänderungen) werde aber Ende April 2017 veröffentlicht.
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