Die zuständige Berufungskommission unter der Leitung von Larry Mussenden (Bermuda) lehnte die Einsprüche der beiden Funktionäre ab und bestätigte die Entscheidung der FIFA-Ethikkommission.
"Die FIFA-Berufungskommission hat die von Joseph S. Blatter und Michel Platini eingereichten Einsprüche in Gänze abgelehnt", teilte die FIFA mit. Der Weltverband stellte aber klar, dass das Verfahren der rechtsprechenden Kammer der Ethikkommission noch nicht abgeschlossen sei - vorläufige Sperren könnten demnach weiter "bestätigt, widerrufen oder abgeändert" werden.
Gegen die Entscheidung der FIFA-Berufungskommission will Platini vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS vorgehen. Der Franzose sieht seine Chancen für die Wahl zum FIFA-Präsidenten am 26. Februar 2016 geschmälert. Die FIFA, behaupteten die Anwälte des UEFA-Präsidenten am Mittwoch, organisiere "eine vorsätzliche und unzulässige Strategie, um Michel Platinis Kandidatur für die Präsidentschaft zu verzögern".
Dubiose Zahlung weiter ungeklärt
Blatter ließ über seinen Anwalt Richard Cullen mitteilen, dass er "enttäuscht" sei über den Richterspruch, weil es weiterhin keinen Beweis für ein Fehlverhalten gebe. Blatter will an seinem Einspruch festhalten und "durch Vorlage von Beweisen" seine Unschuld darlegen.
Blatter und Platini waren am 8. Oktober provisorisch für 90 Tage gesperrt worden, beiden wird unter anderem eine dubiose Zahlung in Höhe von zwei Millionen Schweizer Franken (1,8 Millionen Euro) vorgeworfen. Diese hatte Platini im Februar 2011 von Blatter erhalten, angeblich für Platinis Beratertätigkeit im Zeitraum von 1998 bis 2002. In der FIFA-Bilanz tauchte diese Summe aber nicht auf.
Beide bestreiten die Vorwürfe und verweisen auf die Rechtmäßigkeit der Zahlung. Ihnen droht aber weiterhin die statutengemäße Verlängerung der provisorischen Sperre um 45 Tage, sollten die Vorwürfe nicht entkräftet werden. Platini will am 26. Februar zum neuen FIFA-Präsidenten gewählt werden. Als Kandidat nachrücken kann er aber nur, wenn er nicht mehr suspendiert ist.