Platini hat angeblich die Wahl-Zusagen von vier der sechs Konföderationen (Europa, Ozeanien, Südamerika sowie Nord- und Mittelamerika) und gilt nicht zuletzt deshalb als Favorit auf die Blatter-Nachfolge. Als einziger ernsthafter Gegenkandidat Platinis wird der frühere FIFA-Vize Chung Mong-Joon aus Südkorea erwartet.
Sollte Platini nach der Wahl am 26. Februar 2016 die Nachfolge von Joseph S. Blatter bei der FIFA antreten, gilt DFB-Präsident Wolfgang Niersbach als Anwärter auf den Chefposten bei der UEFA.
Folgt Rauball auf Niersbach?
Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge von Rekordmeister Bayer München hat für den Fall eines Wechsels Niersbachs zur UEFA Liga-Präsident Reinhard Rauball als Nachfolger ins Spiel gebracht. "Rauball wäre ohne Frage eine gute Alternative. Er ist ein ausgewiesener Fachmann, der den Job bei der DFL mit viel Fingerspitzengefühl gemacht hat in den letzten Jahren. Sollte Niersbach UEFA-Präsident werden, wäre es gut möglich, dass es diese Kettenreaktion gibt", sagte Rummenigge der Sport Bild.
Ob Niersbach an die Spitze der UEFA wechselt, ist allerdings noch offen. "Mein Ding ist der deutsche Fußball. Das hat absolute Priorität. Ich bin als DFB-Präsident gewählt und fühle mich sauwohl in dieser Rolle", sagte Niersbach zuletzt: "Selbst wenn Platini sich erklären sollte, wissen wir nicht, ob er auch gewählt wird. Es ehrt mich schon, wenn der eigene Name fällt. Aber Stand heute bin ich kein Kandidat. Ob sich daran etwas ändert, wird sich zeigen."
Korruptionsskandal leitet Blatter-Rücktritt ein
Die Neuwahl des FIFA-Präsidenten ist nötig geworden, da der 79 Jahre alte Amtsinhaber Blatter am 2. Juni als Folge des Korruptionsskandals seinen Rücktritt angekündigt hat.
Kritiker sehen in einer möglichen Platini-Wahl allerdings nicht den dringend nötigen Neuanfang bei der FIFA, da der Europameister von 1984 als früherer Blatter-Zögling gilt und zudem aufgrund von Vorwürfen der Vetternwirtschaft stark belastet ist.