Dabei geht es um Zwanzigers in verschiedenen Medien getroffene Aussage, "dass Katar ein Krebsgeschwür des Weltfußballs ist". Der Streitwert der Klage liegt bei 100.000 Euro.
"Sie sollen das tun, was sie nicht lassen können. Es reiht sich ein in die Fehleinschätzungen der Katarer, die wir seit Jahren verfolgen", sagte der 70-Jährige FAZ.NET. Zwanziger war im Mai turnusgemäß aus dem Vorstand des Weltverbandes FIFA ausgeschieden und hält derzeit keine Funktion mehr als Fußballfunktionär.
In einer früheren Mitteilung der Botschaft Katars in Berlin hatte es geheißen, Zwanzigers Äußerungen zu Katar seien eine "nicht hinnehmbare Verleumdung und Herabwürdigung seiner Bürger und staatlichen Gemeinschaft beziehungsweise seiner Mitglieder".
Katar als "Krebsgeschwür"
Katar sei grundsätzlich offen für konstruktive Kritik, das von Zwanziger benutzte Wort "Krebsgeschwür" sei aber das genaue Gegenteil. Zudem fehle es Zwanzigers Kritik an Beweisen.
Der Fußballfunktionär hatte die Vergabe der WM 2022 an das Emirat stets kritisiert und dabei neben den Korruptionsvorwürfen auch die Menschenrechtsfrage in den Mittelpunkt seiner Bedenken gestellt. Zwanziger prangerte auch als Mitglied des FIFA-Vorstandes Missstände an und trat dafür auch beim Europäischen Parlament auf.
Katar muss sich seit einiger Zeit gegen Vorwürfe von Menschenrechtsorganisationen wehren, die weiterhin eine Ausbeutung von Gastarbeitern auf den Baustellen des Landes sehen.