Nach "SID"-Informationen erteilten die EU-Kommissare der formellen Beschwerde des belgischen Spieleragenten Daniel Striani sowie dessen Anwalt Jean-Louis Dupont am Dienstag per Brief eine klare Absage - demnach beschneide das UEFA-Finanzkontrollsystem in keiner Weise die Berufsausübungsfreiheit der Berater.
Striani sieht im FFP, das für die Klubs bei schweren Verstößen bis hin zu einem Ausschluss aus den europäischen Wettbewerben führen kann, gravierende wirtschaftliche Einschnitte für die Klubs, wodurch sich die Anzahl der Transfers und somit im Endeffekt auch die Verdienstmöglichkeiten der Spielerberater reduzieren.
Der Agent fordert europaweite Investitionsmöglichkeiten ohne Einschränkungen seitens der UEFA. Striani hatte zudem bei einem Gericht in Brüssel Klage eingereicht.
Keine "berechtigten Interessen" für Klage
Die EU-Kommission verwies in dem Brief, der Striani und Dupont vorab die Absicht der Zurückweisung der Beschwerde mitteilt, darauf, dass es keine "berechtigten Interessen" für eine Klage gebe. Das FFP betreffe nur die Klubs direkt. Einen Nachweis, dass die Einkünfte der Berater leiden würden, gebe es nicht. Zudem seien die FFP-Regularien 2010 von allen Beteiligten (UEFA, Klub- und Spielervereinigungen) abgesegnet worden.
Für die Bewertung der Beschwerde im Mai 2013 hatte sich die EU-Kommission ein Jahr zeitgenommen, eine Entscheidung ist trotz der klaren Worte an Striani/Dupont, die etwa vier Wochen Zeit zum Reagieren haben, noch nicht abzusehen.
Strianis Anwalt Dupont hatte im Fußball bereits durch das richtungsweisende Urteil zur Liberalisierung des Transfersystems am 15. Dezember 1995 Berühmtheit erlangt. Damals vertrat er Jean-Marc Bosman.
Die UEFA hat sich mit dem Financial Fair Play zum Ziel gesetzt, dass die Vereine nicht mehr über ihre Verhältnisse leben sollen. Sie dürfen nur soviel ausgeben wie sie einnehmen. Am vergangenen Freitag waren in dem französischen Meister Paris St. Germain und dem englischen Champion Manchester City erstmals zwei prominente Klubs mit harten Sanktionen belegt worden - beide kamen mit hohen Millionenstrafen sowie Beschneidungen der Transfer- und Personalkosten gerade so um einen Ausschluss aus der Champions League herum.