Überflieger und Facebook-Helden

Von Walandi Tsantiridis
Der Ex-Frankfurter Giuseppe Gemiti (r.) hat mit Novara den Durchmarsch in die Serie A geschafft
© Getty

Özil, Khedira, Boateng, Huth: Deutschlands Fußball-Exporte können sich sehen lassen, doch die Liste der deutschen Fußballer im Ausland ist lang. Ob Australien, Belgien, England, Estland, Spanien, Schweden oder die USA - in fast allen Fußball-Ligen auf dem Globus spielen deutsche Fußballer. SPOX stellt zehn Spieler vor, die abseits des medialen Radars ihrem Job nachgehen.

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Maximillian Haas (25, FC Middlesbrough)

Im Januar unterschrieb der Defensivspieler einen Vertrag bis 2012 beim FC Middlesbrough. Er sollte die Lücke schließen, die der Abgang des englischen U-21-Nationalspielers David Wheater aufriss. Am 26. Februar feierte er beim 0:3 gegen die Queens Park Rangers sein Acht-Minuten-Debüt. Dabei blieb es lange Zeit.

Boro-Trainer Tony Mowbray äußerte früh Bedenken, dass Haas noch nicht bereit für die physischen Anforderungen der zweiten englischen Liga sei. Insgesamt kam der Ex-Bayern-II-Kapitän nur auf zwei Einsätze in der Rückrunde. Nur beim 4:2-Erfolg über Hull City am 23. April durfte er über 90 Minuten auf dem Platz stehen.

Das Abenteuer England hat für Haas noch Luft nach oben. Zu Beginn der Saison stand Maximilian Haas unter Louis van Gaal vor dem Sprung ins Profi-Team des FC Bayern, nun kämpft er um einen Platz in einem Team, das in der abgelaufenen Championship-Saison den 12. Platz belegte.

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Nick Proschwitz (24, FC Luzern)

In Deutschland spielte Proschwitz für die Amateur-Mannschaften von drei Bundesligisten (HSV, VfL Wolfsburg und Hannover 96). Sein Weg führte nach Liechtenstein zum FC Vaduz (29 Spiele, 23 Tore) und zur Torjägerkanone.

In der darauffolgenden Saison erzielte er am ersten Liga-Spieltag für seinen neuen Klub FC Thun nach 48 Sekunden das schnellste Tor in der Geschichte der Schweizer AXPO Super League. Bereits einen Tag danach wurde Proschwitz als Quick-Nick gefeiert. Dazu passend ließ er sich mit seinem Lieblings-Kakaogetränk ablichten.

Nach seiner Ankündigung, dass er zum FC Luzern wechseln wird, geriet er jedoch ins Abseits - und das, bevor er überhaupt den Dienst antrat. Sein zukünftiger Trainer Murat Yakin wird anscheinend trotz gemeinsamer Vergangenheit beim FC Thun nicht auf ihn setzen. "Wenn wir gewusst hätten, dass Trainer Murat Yakin kommen wird, hätten wir ihn wohl nicht geholt", gab Luzern-Präsident Walter Stierli unmissverständlich bekannt. Ein Leihgeschäft ist geplant.

Giuseppe Gemiti (30, Novara Calcio)

Gemiti durchlief einst alle Jugendauswahlmannschaften des DFB. Erhielt 1999 seinen ersten Profivertrag bei Eintracht Frankfurt, schaffte jedoch keinen Einsatz in der Profimannschaft.

Nach der U-20-WM 2002 wechselte Gemiti zum Serie-A-Klub Udinese Calcio. Dort fungierte der ambitionierte Linksfuß nebenbei als Dolmetscher für den Vize-Weltmeister Carsten Jancker. In seiner ersten Saison kam er auf 26 Einsätze. Nach einer enttäuschenden Rückrunde wurde er zum FC Genua ausgeliehen. Der sportliche Aufstieg wurde jedoch wegen Ergebnisabsprache aberkannt, und der Verein zum Zwangsabstieg in die dritte Liga verurteilt.

Über Modena, Chievo Verona, Piacenza ging es erneut zu Modena und schließlich zu Novara Calcio - seinem sechsten Klub in Italien. Ein Riesen-Glücksfall für Gemiti, denn zusammen mit seinen Teamkollegen schaffte er den Durchmarsch von der Serie C in die Serie A.

Gemiti war mit 36 Startelfeinsätzen ein Eckpfeiler des Überraschungsteams und trifft kommende Saison auf Milan, Inter, Juve und Co.

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