"Es ist, wenn jetzt in den nächsten Wochen, Monaten auch mit meinem Körper in dem Falle nichts passiert, grundsätzlich schon der Plan oder die Idee, dass ich meine Karriere jetzt nächstes Jahr nicht an den Nagel hänge", sagte die 33-Jährige in der Dokumentation "Ende Legende" (Sonntag, 23.30 Uhr/NDR), die ab Freitag in der ARD-Mediathek abrufbar ist.
Ob eine Verlängerung ihres auslaufenden Vertrages beim VfL Wolfsburg oder ein Wechsel angedacht ist, lässt die 144-malige Nationalspielerin offen: "Wo es dann sein wird, werden wir dann sehen."
Als BVB-Fan hatte sie in der Vergangenheit erklärt, sich auch ein Engagement bei Borussia Dortmund vorstellen zu können.
Die Entscheidung, am 28. Oktober in Duisburg letztmals für die DFB-Auswahl aufzulaufen, bedeute für sie nun "auch ein Stück Freiheit. Es war natürlich auch irgendwie ein Lastabfall. Zu wissen: Ich habe so viel investiert in den letzten Jahren als Kapitänin, aber auch die ganzen Jahre zuvor immer und immer wieder. Ich habe diese Verantwortung jetzt nicht mehr."
Alexandra Popp: "Ich brenne nicht mehr so"
Zudem spüre sie vermehrt körperliche Probleme. "Wenn ich 90 Minuten Fußball spiele, kann ich eigentlich kaum noch auftreten, was den Fuß betrifft. Das Knie meldet sich immer mal wieder."
Da komme es vor, dass sie "teilweise auch morgens mit Schmerzen aufstehe, ich erst einmal, wie man so schön sagt, ins Rollen kommen muss, damit alles wieder ein bisschen geschmeidiger wird."
Die mentale Ebene spiele ebenso eine wichtige Rolle. Schon auf dem Weg zu Olympia-Bronze in Frankreich im vergangenen Sommer habe sie gemerkt: "Ich brenne nicht mehr so." Ihr Status als Star des DFB-Teams seit Platz zwei bei der EM 2022 habe zudem seine Schattenseiten.
"Irgendwie gibt's privat nicht mehr. Und das ist für mich ziemlich schwer", sagte die Olympiasiegerin von 2016: "Ich musste auch erst einmal damit umgehen, mich plötzlich überall zu sehen und zu lesen und auch angesprochen zu werden."