"Unser Ziel ist die Herbstmeisterschaft. Wir sind gut vorbereitet und wollen Tabellenführer werden", sagte Trainer Ralf Kellermann vor dem Topspiel des Tabellenzweiten am Samstag beim Spitzenreiter 1. FFC Frankfurt, mit dem die Bundesliga-Hinrunde nach dem Ende der Winterpause abgeschlossen wird.
Der Wolfsburger Coach hat zwar das Motto "Verlieren verboten" ausgegeben, tatsächlich brauchen die "Wölfinnen" unter den Augen von Bundestrainerin Silvia Neid aber einen Sieg, um an die Spitze zu stürmen.
Schließlich hat der siebenmalige Meister aus Frankfurt nach acht Siegen und zwei Remis 26 Punkte auf dem Konto. Die Wolfsburgerinnen, die ebenfalls noch unbesiegt sind, liegen zwei Zähler zurück.
Beste deutsche Mannschaften im Duell
Dass sich im Stadion am Brentanobad die derzeit besten deutschen Mannschaften begegnen, belegt noch eine weitere Statistik: Frankfurt (44:8 Tore) und Wolfsburg (33:7 Tore) stellen die stärksten Defensivformationen sowie die erfolgreichsten Offensivreihen der Liga - dafür bürgen zahlreiche Welt- und Europameisterinnen in beiden Teams.
Besonders motiviert gehen die Wolfsburgerinnen in das Spiel, weil sie laut Kellermann noch "eine Rechnung mit Frankfurt begleichen" wollen. Das 0:1 im Achtelfinale des DFB-Pokals im vergangenen November haben die Niedersachsen noch nicht vergessen. "Wir werden aggressiv und eng an den Gegenspielerinnen dran sein", äußerte Kellermann: "Ich meine nicht, dass Frankfurt Favorit ist, weil sie zu Hause spielen. Uns ist es egal, ob wir daheim oder auswärts antreten."
Während Kellermann die Aufgabe mit großem Selbstbewusstsein angeht, überwiegt bei seinem Gegenüber der Respekt. "Diese Aufgabe gegen die beste europäische Mannschaft ist die erste von vielen Hürden, die wir in den nächsten Monaten nehmen wollen", sagte FFC-Trainer Colin Bell, dessen Klub zuletzt vor sechs Jahren den Titel geholt hat: "Mit dem Spiel gegen Wolfsburg erwartet uns gleich zum Start in die zweite Saisonhälfte eine anspruchsvolle Standortbestimmung."
Der FFC ist durch den langfristigen Ausfall von Europameisterin Saskia Bartusiak (Teilriss des Innenbandes im rechten Knie) zwar noch mehrere Wochen gehandicapt, Manager Siegfried Dietrich strebt trotzdem den maximalen Erfolg an. "Wir sind alle heiß darauf, dass es endlich losgeht", sagte der FFC-Macher: "In der zweiten Saisonhälfte wollen wir unsere Saisonziele - das DFB-Pokalfinale zu erreichen und uns für die Champions League zu qualifizieren - weiterhin unbeirrt anstreben."
Der VfL Wolfsburg in der Zusammenfassung