Über eine halbe Million Euro: Kosten von EM-Besuchen der Regierung veröffentlicht

Von Justin Kraft
Olaf Scholz
© getty

Eine Anfrage der Linken im Bundestag hat ergeben, dass die Besuche der Bundesregierung bei der Europameisterschaft in Deutschland 531.008,86 Euro gekostet haben. Darüber berichtete die Welt. Grund dafür waren vor allem die Reisen.

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Unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz, Gesundheitsminister Karl Lauterbach, Innenministerin Nancy Faeser und auch Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger waren bei verschiedenen Partien vor Ort. Sie alle nutzten dem Bericht nach den exklusiven Shuttle-Service der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums. Außenministerin Annalena Baerbock flog nach einem Deutschland-Spiel trotz Nachtflugverbots vom Frankfurter Flughafen nach Luxemburg. Dafür gab es auch öffentlich viel Kritik.

Grund für die Reise war ein Treffen der Außenminister und -ministerinnen der EU am Morgen nach dem Spiel. Der genutzte Flieger war eine Ersatzmaschine für den Bundeskanzler, die ohnehin am nächsten Tag in Luxemburg gebraucht worden wäre.

Die Eintrittskarten für die Spiele haben allerdings keine Kosten verursacht. Die UEFA hat Mitgliedern der Bundesregierung und Vertretern des Bundestags für jedes Spiel Karten zur Verfügung gestellt: Bei Spielen des DFB-Teams 30 Karten, bei Spielen ohne deutsche Beteiligung waren es zehn.

Kritik an der Nutzung der Flugbereitschaft gab es unter anderem von den Linken. "Wer für sechs angebliche Dienstreisen Kosten von über einer halben Million Euro verursacht, ist entweder völlig verantwortungslos oder endgültig abgehoben", sagte Sören Pellmann, Chef der Linken-Gruppe im Bundestag, der Welt.

Die Linke kritisierte nicht nur die hohen Kosten, die durch das Reisen verursacht wurden, sondern auch, dass mit Britta Ernst die Gattin des Kanzlers mit anwesend war. Schließlich sehe die UEFA-Regel vor, dass die Ehrenkarten ausnahmslos an hohe Repräsentanten des Staates zu vergeben wären.

Von der Regierung hieß es auf Nachfrage der Welt, dass dies Staatspraxis sei. Dennoch fordert die Linke, dass Ernst die Kosten für die Tickets und die Nutzung der Flugbereitschaft übernehmen soll.

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