"Es hätte nicht viel gefehlt und in dieser Nacht wäre alles zu Ende gegangen. Ich hatte wahnsinniges Glück, wurde geschlagen, bin mit dem Kopf auf den Bordstein gefallen und wurde ein weiteres Mal getreten, so dass mein Jochbein brach. Es hat alles weh getan. Ich habe in der Nacht gespürt, wie sie mir mit einer Spritze das Blut aus dem Kopf zogen", beschrieb Großkreutz die Situation, in der seine Profikarriere einen herben Dämpfer erlitt. Denn nur kurze Zeit später gab der Allrounder seinen Rücktritt als Profi des VfB bekannt.
Im Nachhinein beklagte Großkreutz nun, dass er für diese Handlung öffentlich an den Pranger gestellt wurde: "Es wurde in jenen Tagen geschrieben, geschrieben und noch mehr geschrieben. Es wurde so getan, als hätte ich jemanden umgebracht. Vieles entsprach nicht der Wahrheit."
Großkreutz: "Zur falschen Zeit am falschen Ort"
Laut einer Gerichtsakte soll der Ex-BVB-Star seinen Kontrahenten frontal angegriffen und ihm gedroht haben. Gleichzeitig betonte Großkreutz aber auch, sich für seine Freunde und Familie immer starkzumachen, sollten diese verbal attackiert werden. "Dann stelle ich mich davor und lebe mit den Konsequenzen", so der gebürtige Dortmunder.
Über den Abschied aus beziehungsweise die Zeit in Stuttgart habe Großkreutz noch lange nachgedacht, ehe er diese richtig einzuordnen wusste.
"Die VfB-Fans hatten 50 000 Unterschriften für meinen Verbleib gesammelt, das hat mich beeindruckt. Ich habe damals in der Heimat über alles nachgedacht. Ich habe in der Zeit viele Gespräche mit meinen Eltern geführt und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es kein Fehler in Stuttgart war. Ich war zur falschen Zeit am falschen Ort", resümierte der 30-Jährige rückwirkend.
Schließlich folgte der ehemalige Nationalspieler dem Ruf von Darmstadt-Coach Torsten Frings und lief für die Lilien 27 Mal in der 2. Bundesliga auf. Nach einer Spielzeit wechselte er im Juli dieses Jahres zum KFC Uerdingen 05.