"Ich habe direkt gemerkt, dass ich ihn nicht einmal ansatzweise getroffen habe. Auf einmal zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Er hat aber nicht mit sich reden lassen, sondern hat nur abgewunken", schilderte Werders Janek Sternberg die Situation in der 70. Minute: "Es war eine Schwalbe. Das ist einfach Scheiße. Ich fühlte mich in dem Moment betrogen. Über die Entscheidung des Schiris war ich natürlich entsetzt. Ich dachte, es wäre reine Verarschung."
Sternberg ging unmittelbar nach dem Pfiff von Schiedsrichter Tobias Stieler auf Vidal zu und forderte diesen auf, die Situation aufzuklären: "Ich habe ihm gesagt, er soll zugeben, dass es kein Elfmeter war. Er hat aber nichts dazu gesagt. Diese Situation war im Spiel ein bisschen unser Genickbruch. Nachdem wir uns die Szene eben noch einmal in der Kabine angesehen haben, fanden wir alle, dass es eine Frechheit ist."
Unterstützung erhielt der 23-Jährige von Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin: "Arturo sieht, dass Janek in vollem Tempo kommt und er weiß, dass es bei einem Körperkontakt den Elfmeter gibt. Den Gedanken hatte er wohl schon vorher - es gab nur eben keinen Körperkontakt. Für den Hauptschiedsrichter ist es schwer, der Linienrichter kann das aber erkennen. Dafür ist er letztendlich auch da, das kann man sehen."
"Mit Sicherheit der Wendepunkt des Spiels"
Auch Eichin maß der Szene große Bedeutung für den restlichen Spielverlauf bei: "Vor dem 2:0 war das Momentum absolut auf unserer Seite. Wir haben die Bayern teilweise sogar eingeschnürt und eigentlich nur darauf gewartet, dass wir das 1:1 machen. Solche Entscheidungen gibt es im Fußball, in diesem Fall war es mit Sicherheit der Wendepunkt des Spiels."
Trotz der Klarheit der Situation stimmte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge dagegen nicht vollends zu: "Der Elfmeter war sehr fragwürdig. Wenn man die Szene in der Zeitlupe sieht, muss man den Elfmeter nicht geben", räumte er nur bedingt ein.
Arturo Vidal im Steckbrief