"Ein Land, das ständig in Tristesse und Schwarzmalerei verfällt": Die Stimmen und Reaktionen zum EM-Aus der deutschen Nationalmannschaft

Von SPOX/SID
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Deutschland ist im EM-Viertelfinale nach großem Kampf mit 1:2 nach Verlängerung an Spanien gescheitert.Hier gibt es die Stimmen und Reaktionen.

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Julian Nagelsmann (Bundestrainer) über...

... das Aus gegen Spanien: "Es sind Tränen geflossen. Joshua Kimmich hat geredet, ich habe auch noch ein paar Worte gesagt. Es war heute nicht verdient, und der Schiedsrichter hat auch ein bisschen für Spanien gepfiffen. Was uns trösten kann, ist, dass wir gemeinsam wieder schöne Momente mit der Nationalmannschaft hatten. Die Fans haben uns wirklich gepusht. In der Verlängerung waren wir nah dran, wir hatten drei Riesendinger. Der Schuss bei der umstrittenen Szene ist sehr gut, der geht wahrscheinlich sogar rein. Das ist ein klarer Elfmeter."

... die EM: "Die Spieler sollen mitnehmen, dass wir es geschafft haben, ein Land, das stetig und ständig in Tristesse verfällt und in Schwarzmalerei, gemeinschaftlich aufzuwecken und schöne Momente zu bescheren. Ich hoffe, dass diese Symbiose zwischen Fußballfans und Fußballmannschaft auch in der normalen Gesellschaft stattfinden. Dass wir begreifen, dass wir gemeinschaftlich mehr bewegen können als wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht. Gemeinsam ist man stärker, mit Fans ist man stärker als ohne, mit seinem Nachbarn ist man stärker als ohne, dass wir wieder mehr gemeinsam machen. Diese Gemeinsamkeit hat uns sehr gut getan"

... Emre Can: "Es war nicht ganz so, wie wir uns das vorgestellt haben. Er wirkte tatsächlich irgendwie müde, vielleicht auch angespannt. Ich habe noch nicht mit ihm besprochen, woran es lag. Er hatte nicht so viele Aktionen im Zweikampf, wie wir uns das erhofft haben."

... Florian Wirtz: "Er hat bei Leverkusen viel gespielt, ähnlich wie heute bis zur letzten Minute alles reinwerfen müssen. Er hatte eine anstrengende Saison hinter sich und einen Kreuzbandriss, der noch keine fünf Jahre zurückliegt. Da ist es manchmal auch so, dass ein junger Spieler einen Tag Pause braucht."

Thomas Müller über...

... den Schiedsrichter: "Was ich gut fand, war seine Linie. Er hat versucht, nicht alles hart zu bestrafen. Zwischenzeitlich ging das Spiel in eine harte Richtung, da musste er ein paar Gelbe Karten verteilen. Da hat er sich versucht, zurückzuhalten. Hinten raus wurde es ein bisschen wilder. Den Handelfmeter kannst du geben, für uns wäre es super gewesen. Absicht war es nicht. Es gibt Handelfmeter aktuell, die nichts mit einem Torschuss zu tun haben oder bei denen sich der Gegner nicht einmal einen Vorteil verschafft. Die Handregel ist ein ganz verzwicktes Luder."

... sein Ende im DFB-Team: "Realistischerweise kann es natürlich schon sein, dass das heute mein letztes Spiel war. Ich werde vielleicht schon morgen mit dem Bundestrainer - wir haben einen engen Draht - austauschen. Ich habe es ja schon nach Katar gesagt: Dieses Thema, dass ich ausschließe, für Deutschland zu spielen, wird es bei mir nicht geben."

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Toni Kroos über...

... das brutalste Spiel seiner Karriere: "Ne, das würde ich nicht sagen. Aber natürlich eines, bei dem wir alles reingelegt haben, um nicht zu verlieren. Wir waren sehr nah dran, umso bitterer ist es."

... sein Karriereende: "Jetzt im Moment überwiegt das Turnier-Aus. Es steht im Vordergrund, weil wir alle gemeinsam ein großes Ziel hatten. Dieser Traum, den wir alle hatten, ist jetzt einfach geplatzt. Auch, wenn wir wahrscheinlich noch in den nächsten Tagen realisieren, dass wir ein gutes Turnier gespielt haben. Aber wenn man so nah dran ist, eine Runde weiterzukommen, ist das extrem bitter."

... die EM: "Wir können alle stolz sein, weil wir alle eine Schippe draufgesetzt haben zu der Zeit davor. Ich bin froh, dass ich da ein bisschen mithelfen konnte, dass wir in Fußball-Deutschland wieder die Hoffnung bzw. den Anspruch haben, wieder besser zu werden. Ich bin auch davon überzeugt, dass die Mannschaft das in Zukunft schafft. Aber es gehört auch dazu, dass wir heute extrem traurig sind."

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Joshua Kimmich: "Große Enttäuschung. Wir gehen wieder mal aus einem Turnier raus, aber diesmal war alles anders. Wir haben alles reingehauen, von der ersten bis zur letzten Minute. Die Spanier wollten eigentlich nur noch ins Elfmeterschießen. So eine Heim-EM kommt nur einmal im Leben. Bitter. Sehr, sehr bitter."

Niclas Füllkrug: "Es ist traurig, dass es vorbei ist. Es gab eine Euphorie, ein Gemeinschaftsgefühl, das es lange nicht mehr gegeben hat. Es wird von Sekunde zu Sekunde härter, das zu realisieren. In der Kabine ist Stille, der Trainer hat gute Worte gefunden. Aber im Moment gibt es keinen Trost."

Olaf Scholz (Bundeskanzler): "Das ganze Land hat sich hinter der Mannschaft versammelt. Es war völlig nervenaufreibend. Die Mannschaft ist erhobenen Hauptes aus dem Turnier rausgegangen. Diese EM ist ein großer Erfolg, auch das Spiel der Deutschen."

Annalena Baerbock (Außenministerin, bei X): "Ihr habt alles gegeben, den Herzschlag der Nation in die Höhe getrieben und ein ganzes Land in Begeisterung versetzt: Danke für Euren Kampfgeist und Teamspirit - ihr habt unfassbar viel Spaß gemacht."

Nancy Faeser (Bundesinnenministerin, bei X): "Was für ein Kampfgeist! Ganz viel Respekt für diese großartige Mannschaft. Ihr könnt stolz sein, liebes DFB-Team."

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