DFB-Noten: Flicks Projekt geht mächtig schief - Bayern-Star enttäuscht

Von Tim Ursinus
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Deutschland ist zum Auftakt des Länderspiel-Dreierpacks nicht über ein 3:3 gegen die Ukraine hinausgekommen. Die Gewinner, Verlierer sowie die Noten und Einzelkritiken der DFB-Spieler.

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Beim 1000. Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft setzte Bundestrainer Hansi Flick wie angekündigt auf eine Dreierkette. Für Sicherheit sorgte das Projekt allerdings nicht wirklich. Ein Joker verhinderte die Blamage.

Hier geht's zur Analyse des Spiels.

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Gewinner: Viktor Tsygankov (Ukraine)

An allen drei Treffern der Ukraine war der Stürmer des FC Girona entscheidend beteiligt: Zwei besorgte der Stürmer selbst, das 2:1 leitete er ein. Dafür brauchte er nur knapp über zehn Ballkontakte. Bei seiner Auswechslung in der 71. Minute waren es dann 17 Ballaktionen.

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Gewinner des Spiels: Kai Havertz (DFB-Team)

Betrieb in den letzten 20 Minuten mächtig Eigenwerbung. Havertz war zur Halbzeit für Füllkrug gekommen und bei den zwei späten Toren mit starken Aktionen direkt beteiligt. Das 2:3 machte er selbst, den Elfmeter zum 3:3 holte der Chelsea-Angreifer heraus. Eine Doppelspitze mit ihm und Füllkrug ist sicher eine Option für Flick bei den kommenden Aufgaben.

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Verlierer: Hansi Flicks Umstellung auf eine Dreierkette (DFB-Team)

Natürlich wäre es vermessen zu erwarten, dass die Umstellung von Flick auf eine Dreierkette nach so kurzer Zeit schon von Erfolg gekrönt ist. Dass mit fünf nominellen Verteidigern in der Startelf aber so wenig defensive Absicherung vorhanden war, sollte dem Bundestrainer zu denken geben. Vor allem die Abstimmung zwischen Raum und dem schwachen Schlotterbeck auf der linken Seite ließ bei beiden Gegentreffern vor der Pause zu wünschen übrig. Auch Ginter erwischte einen gebrauchten Abend. Nach etwas mehr als einer Stunde beendete Flick das Projekt und stellte auf Viererkette um. Danach wurde es schlagartig besser.

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Verlierer des Spiels: Leroy Sané (DFB-Team)

Als Teil des Doppelsturms fand der eigentliche Flügelspieler überhaupt nicht statt. Kein Zugriff, kaum Ballkontakte. Es verwunderte, dass ihn Flick nicht zur Halbzeit vom Platz nahm. Noch überraschender war, dass er sogar durchspielen durfte. Alles andere als eine Bewerbung für diese Rolle. Später als linker Außenbahnspieler immerhin etwas mehr im Spiel.

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Deutschland vs. Ukraine: Die Aufstellungen

Deutschland vs. Ukraine - 3:3

Tore

1:0 Wolf (6.), 1:1 Tsygankov (19.), 1:2 Rüdiger (23./ET), 1:3 Tsygankov (56.), 2:3 Havertz (83.), 3:3 Kimmich (90.+3./FE)

Aufstellung Deutschland

Trapp - Rüdiger, Ginter, Schlotterbeck (46. Klostermann) - Kimmich - Wolf (62. Hofmann), Brandt (71. Wirtz), Goretzka (62. Musiala), Raum (71. Henrichs) - Sané, Füllkrug (46. Havertz)

Aufstellung Ukraine

Trubin - Tymchyk, Zabarnyi, Matviienko, Mykolenko (78. Sobol) - Stepanenko (65. Ignatenko), Tsygankov, Yarmolenko (65. Malinovskyi), Sudakov, Mudryk (78. Pikhalyonok) - Dovbyk (64. Vanat)

Gelbe Karten

Malinovskyi (90.)

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DFB-Team: Torhüter

Kevin Trapp: Kurz sah es nach einem ruhigen Abend für den Frankfurt-Keeper aus, ehe er innerhalb von vier Minuten den Ball zweimal aus dem Netz holen musste. Trapp war jeweils chancenlos. So auch beim 1:3 (56.). Auszeichnen durfte er sich nicht. Note: 4.

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DFB-Team: Verteidiger

Antonio Rüdiger: Schon früh in der Partie das Paradebeispiel des hohen Pressings von Deutschland zu Beginn, als er Mudryk nah am Sechzehner der Ukraine zu einem Fehlpass zwang (2.). Im Pech, dass er Murdyks Schuss ins eigene Tor abfälschte und ihm deshalb ein Eigentor zugesprochen wurde. Ihm ist die fehlende Abstimmung bei den Steilpässen der Ukraine durchaus auch anzulasten. Bei seinem langen Ball auf Havertz bei dessen Tor ließ er seine Klasse am Ball aufblitzen (83.). Note: 4.

Matthias Ginter: Sollte als zentraler Mann der Dreierkette eigentlich absichern und war die erste Station im Spielaufbau. Beim1:2 ließ er sein sonst so gutes Stellungsspiel gänzlich vermissen. Vor dem 1:3 dann mit einer katastrophalen Ballkontrolle, weshalb Dovbyk im deutschen Strafraum auf Tsygankov querlegen durfte. Note: 5.

Nico Schlotterbeck: Wie sein Pendant auf der anderen Seite häufig weit in der gegnerischen Hälfte zu finden. Defensiv war der BVB-Verteidiger das erste Mal vor dem 1:1 gefordert - und da bekleckerte er sich nicht wirklich mit Ruhm. Im Zweikampf mit Torschütze Tsygankov viel zu zaghaft. Vor dem 1:2 brachte er Raum mit seinem Pass in Bredouille. Kurz vor dem Halbzeitpfiff ein weiteres Mal überfordert (44.). Zur Pause blieb er in der Kabine. Note: 5.

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DFB-Team: Mittelfeld

Marius Wolf: Durfte sich aufgrund der Dreierkette auf seine Qualitäten im Angriff fokussieren und zeigte diese vor dem 1:0 direkt - schöne Ballan- und mitnahme, sein Schuss landete durch die Hilfe von Füllkrug im Tor (6.). Zu Beginn sehr gut in das Offensivspiel eingebunden, was auch an dem guten Zusammenspiel mit Brandt lag. Mit der Dauer des Spiels tauchte er ab. Note: 3,5.

Leon Goretzka: Nahm den defensiveren Part auf der Sechs sein und organisierte das Geschehen bei eigenem Ballbesitz. Sein sehenswerter Distanzschuss hätte beinahe das 2:2 besorgt (29.). In der Absicherung nach hinten ist jedoch wie zuletzt auch im Verein deutlich Luft nach oben. Note: 4.

David Raum: Licht und Schatten. Ebenfalls sehr offensiv unterwegs und beinahe Torschütze. Bei seiner Großchance aus spitzem Winkel trennten ihn nur Zentimeter vom 2:0 (11.). Im Rückwärtsgang fehlte es jedoch an Abstimmung mit der Dreierkette. Beiden Gegentoren ging ein Schnittstellenpass durch seine linke Seite voraus, beim 1:2 verlor er obendrein den Ball in der Vorwärtsbewegung. Note: 4.

Julian Brandt: Ähnliche Rolle wie beim BVB, wo er das Bindeglied zwischen Mittelfeld und Offensive ist. Suchte auch immer wieder den Weg in den Strafraum. Vor dem 1:1 allerdings mit einem haarsträubenden Fehlpass. Beim 1:3 mit einem schwer zu kontrollierenden Ball auf Ginter vor dessen Patzer. Note: 4,5.

Joshua Kimmich: Durfte etwas weiter vorne als sonst auf der Acht im linken Halbraum agieren. Beim Spielaufbau ließ er sich hin und wieder auf die linke Außenbahn fallen. Bei seinem schönen Diagonalball für Wolf vor dem 1:0 ausnahmsweise in zentraler Position. Hatte ohnehin bei vielen Offensivaktionen die Finger im Spiel. Behielt bei seinem Treffer vom Punkt die Nerven (90.). Note: 2,5.

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DFB-Team: Angriff

Leroy Sané: Bis zu seinem Lattenkracher nach ruhendem Ball unsichtbar in der ersten Hälfte. Nur Trapp und Füllkrug hatten weniger Ballaktionen als der Bayern-Angreifer. Nach der Pause als Linksaußen immerhin etwas aktiver, jedoch weiterhin enttäuschend und glücklos. Note: 5.

Niclas Füllkrug: Hatte das 1:0 auf dem Fuß, vergab aber völlig freistehend vor dem Torhüter kläglich (2.). Vier Minuten später stand er genau richtig und fälschte Wolfs Torschuss unhaltbar ab. Zeigte sonst in Ansätzen, warum er als Wandspieler so wichtig für die deutsche Offensive ist. Außerdem mit weiteren Abschlüssen (oft per Kopf), denen es aber an Genauigkeit fehlte. Note: 3.

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DFB-Team: Einwechselspieler

Lukas Klostermann: Kam nach der Halbzeit für Schlotterbeck ins Spiel und übernahm den rechten Part in der Dreierkette (46.). Die großen Lücken in der Defensive wusste er aber auch nicht wirklich zu stopfen. Nach etwas mehr als einer Stunde als Rechtsverteidiger gefragt. Note: 4.

Kai Havertz: Übernahm die Sturmspitze nach dem Seitenwechsel für Torschütze Füllkrug (46.). Kam bis zu seinem schönen Treffer nach guter Ballbehauptung kaum zu nennenswerten Aktionen. Danach viel besser im Spiel. Er war es auch, der den Elfmeter herausholte. Note: 2,5.

Jamal Musiala: Ersetzte Goretzka nach 62 Minuten, um die Niederlage noch zu verhindern. Dieser Plan ging lange nicht wirklich auf. Der Bayern-Youngster brachte etwas mehr Bewegung ins statische Offensivspiel, blieb aber weitestgehend unauffällig. Note: 3,5.

Jonas Hofmann: Wurde für Wolf eingewechselt (62.) und durfte sich wenig später etwas weiter vorne als der BVB-Spieler einordnen. Dabei sorgte er nochmal vereinzelt für frischen Wind. Beinahe mit dem Tor zum 3:3 (84.). Note: 3,5.

Benjamin Henrichs: Nach 71 Minuten für Raum als Linksverteidiger eingewechselt. Wirklich gefordert war er nicht mehr. Keine Bewertung.

Florian Wirtz: Kam zur lange nicht vorhandenen Schlussoffensive für Brandt ins Spiel (71.). Für Gefahr sorgte er jedoch nicht. Keine Bewertung.

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