U21-EM, Finale - Deutschland gegen Portugal 1:0: Lukas Nmecha schießt das DFB-Team zum EM-Titel

Von Alexander Hagl
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© getty

Die deutsche U21-Nationalmannschaft hat sich den Titel bei der Europameisterschaft in Slowenien und Ungarn gesichert. Im Finale von Ljubljana bezwang das Team von Trainer Stefan Kuntz Portugal mit 1:0. Das entscheidende Tor erzielte Lukas Nmecha kurz nach der Pause (49.).

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Nach 2009 und 2017 war es der dritte EM-Titel für die deutsche U21-Nationalmannschaft, die vor dem Turnier nicht zu den Favoriten gezählt hatte. "Es wurde nur über Transferwerte geredet. Wir wollten allen beweisen, dass das nicht wichtig ist und haben gezeigt, wie wichtig es ist, dass man eine Einheit ist", erklärte Abwehrspieler David Raum nach dem Spiel gegenüber ProSieben.

"Wir haben uns gefragt, was wir brauchen. Ein Löwenherz, Adleraugen - und ich habe ihnen auch gesagt, dass sie eine Hyänenbande sein müssen. Die kann keiner leiden, aber die bekommt zum Schluss immer das, was sie will. Am Schluss hat mich das sehr daran erinnert", erzählte Trainer Stefan Kuntz von einer Ansprache im Vorfeld des Halbfinalsieges gegen die Niederlande.

Er verspüre nun auch Wehmut: "Der Zusammenhalt war sehr beeindruckend. Das ist halt als Nationaltrainer einer U-Mannschaft so. Aber ich weiß, dass Bande bestehen bleiben. Da war auch mit den Mannschaften von 2017 und und 2019 so."

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Deutschland vs. Portugal: Die Analyse

Kuntz vertraute im Endspiel auf die gleiche Startelf wie beim 2:1-Sieg im Halbfinale gegen die Niederlande. So hatte das DFB-Team wieder eine Asymmetrie im Spielaufbau: Baku rückte auf rechts sehr hoch, Maier ließ sich dafür in den Halbraum fallen, Wirtz war dagegen öfter im Zentrum auffindbar.

Auch gegen den Ball agierte Wirtz beim hohen Anlaufen des DFB-Teams neben Nmecha und Berisha. Deutschland fiel dann in ein 4-3-3, damit man im Mittelfeldzentrum eine klare Zuordnung gegen die Raute der Portugiesen hatte.

Die Anfangsphase gehörte Portugal, die zu Chancen über Diogo Dalot und Tiago Tomas kamen, ehe die DFB-Junioren in Folge eines abgefälschten Wirtz-Schusses an die Latte besser in die Partie fanden. Diogo Costa parierte in der Folge zweimal stark gegen Nmecha und Maier.

Besser machte es Nmecha kurz nach der Pause. Baku steckte wunderschön durch und der Stürmer legte die Kugel am Keeper vorbei und schob ein. In der Folge agierte die Seleccion offensiver und dem deutschen Team boten sich Kontermöglichkeiten. Die besten Gelegenheiten vergab dabei der eingewechselte Adeyemi.

Mit enormen Einsatz und großer Leidenschaft stemmte sich das DFB-Team in der Schlussphase gegen die Angriffe der Portugiesen und brachte den knappen Sieg über die Zeit.

Deutschland vs. Portugal: Die Aufstellungen

  • Deutschland U21: Dahmen - Baku, Pieper, Schlotterbeck, Raum - Maier, Dorsch (85. Jakobs), Özcan (90.+2 Stach) - Wirtz (68. Adeyemi), Nmecha (85. Janelt), Berisha (68. Burkardt)
  • Portugal U21: Costa - Dalot, Queiros, Leite, Conte - Vitinha (59. Jota), Florentino (83. Gedson Fernandes), Braganca - Vieira - Mota (46. Rafael Leao), Tomas (59. Conceicao)

Deutschland vs. Portugal: Die Daten zum Spiel

Tor: 1:0 Nmecha (49.)

  • Mit vier Turniertreffern wurde Lukas Nmecha Torschützenkönig.
  • Für Kuntz ist es der zweite EM-Titel mit der deutschen U21. Schon 2017 führte er die DFB-Junioren zum Turniersieg.

Der Star des Spiels: Niklas Dorsch (Deutschland)

Amtliches Bewerbungsschreiben in Richtung der Bundesliga-Klubs, die angeblich an ihm interessiert sind. Organisierte die Dreierreihe im Zentrum, war gegen den Ball unglaublich aggressiv und hatte starke Balleroberungen. Zudem sicherer Ballverteiler, beispielsweise bei seinem öffnenden Pass auf Baku vor dem 1:0.

Der Flop des Spiels: Dany Mota (Portugal)

Der beste Torschütze der Portugiesen war zwar viel unterwegs, jedoch von den deutschen Innenverteidigern Schlotterbeck und Pieper abgemeldet. Hatte insgesamt nur 16 Ballkontakte und gewann nur 25 Prozent seiner Zweikämpfe. Mota musste folgerichtig in der Halbzeit für Rafael Leao weichen.

Der Schiedsrichter: Giorgi Kruashvili (Georgien)

Der Georgier ließ viel laufen, ahndete aber konsequent die härtere Einsteigen oder taktische Fouls mit Gelb.