Podolski lässt sich nicht entmutigen

SID
Podolski könnte gegen Polen wieder von Anfang an spielen
© getty

Vor dem Duell mit seinem Geburtsland Polen steckt Weltmeister Lukas Podolski in der schwierigsten Phase seiner Karriere. Beim FC Arsenal auf dem Abstellgleis und beim Weltmeister gefordert

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Ausgerechnet gegen sein Geburtsland Polen könnte Lukas Podolski am Samstag in Warschau (20.45 Uhr im Live-Ticker) wegen der akuten Personalprobleme mal wieder in der Startformation der deutschen Nationalmannschaft stehen.

"Ich bin glücklich und stolz, wieder hier zu sein", ließ der 29-Jährige zu Wochenbeginn in den sozialen Netzwerken wissen. Der Mittelfeldspieler, im aktuellen Kader für die EM-Qualifikationsspiele gegen Polen und am kommenden Dienstag gegen Irland mit 118 Länderspielen der erfahrenste und mit 47 Toren auch der treffsicherste Akteur, lässt sich trotz seiner aktuellen Probleme in London nicht unterkriegen.

"Ich habe gestern gelächelt, ich lächle heute und werde auch morgen wieder lächeln", sagt Podolski und verbreitet wie gewohnt beim Training und im Teamhotel gute Laune. Lustige Bildchen bei Facebook sollen das unterstreichen.

Ein einmaliger Typ

"Poldi ist ein einmaliger Typ, ein unglaublich wichtiger Aspekt für die Mannschaft, auch wenn er nicht auf dem Platz steht", sagte Teammanager Oliver Bierhoff über Podolski, der sich selbst aber nicht nur als Gute-Laune-Onkel bei der Nationalmannschaft versteht. "Ich will spielen und der Mannschaft helfen", sagte einer der letzten "Straßenfußballer", wie er sich selbst gerne bezeichnet.

Während Arsenal-Teammanager Arsène Wenger offensichtlich nicht mehr auf die Dienste von Podolski, der bei den Gunners noch bis 2016 unter Vertrag steht, zählt, hat er bei Löw nach wie vor ein Stein im Brett. "Die Situation von Lukas kennen wir, genauso aber kennen wir seine Qualitäten. Seine Situation ist im Moment sicher nicht ganz einfach, aber er wird sie meistern - da bin ich ganz sicher", sagte der Bundestrainer und stellte klar: "Bei der Nationalmannschaft wissen wir seit zehn Jahren, was wir an Lukas haben."

Dass Podolski sich angesichts von gerade mal 36 Minuten Einsatzzeit in sieben Saisonspielen der Premier League nach einem neuen Brötchengeber umsieht, ist für die DFB-Verantwortlichen nachvollziehbar. "Ich kann verstehen, dass er sich Gedanken macht, weil er spielen will", so Bierhoff.

Bierhoffs Rat für Podolski

Der einstige Stürmer gab dem früheren Kölner und Münchner Bundesligaprofi, der auch bei der WM nur Kurzarbeiter war, zugleich einen Rat: "Er soll sich die Situation im Verein genau anschauen, offen mit dem Trainer sprechen und dann eine Lösung finden, damit er sich wieder wohl fühlt." Bierhoff drückte zudem die Hoffnung aus, dass Podolskis Weg "zu einem Verein führt, bei dem er wieder zur Kontinuität zurückfindet, die er zuletzt bei Arsenal und der Nationalmannschaft nicht hatte".

Das wünscht sich auch Podolski, der mit seiner aktuellen Situation weder in der Liga, noch in der DFB-Auswahl zufrieden ist. "Ich will immer 90 Minuten spielen", sagte der bekennende FC-Fan, der trotz aller aktuellen Dementi auch bei seinem Ex-Klub wieder ein Thema werden könnte. Schließlich plagt den Aufsteiger ein akutes Stürmerproblem. Kolportierte neun Million Euro Jahresgehalt könnten aber selbst den großzügigen Kölner Geißbock abschrecken.

Andere Klubs wie Juventus Turin und die Topklubs aus Istanbul hatten kurzfristig mal Interesse bekundet. "Ich hatte und habe Anfragen", bestätigte Podolski, der zumindest klare Vorstellungen davon hat, was für ihn nicht in Frage kommt: "Nach Russland, in die Walachei oder in die USA will ich nicht." Erstmal geht es ja nach Warschau, zu einem "ganz besonderen Spiel", wie Podolski meint.

Lukas Podolski im Steckbrief

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