- Erling Haaland beendete mit seinem Treffer in der 57. Minute einen wilden Münchner Sturmlauf. Joshua Kimmich gelang per Handelfmeter noch der Ausgleich (83.). Er machte es besser als Haaland, der in der 37. vom Punkt gescheitert war.
- Am Rande der Münchner Südkurve hing während des Spiels ein Banner, auf dem die Bosse Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn angegriffen wurden. Hier geht es zur Meldung.
FC Bayern - Manchester City: Die Analyse
Tuchel änderte seine Startelf im Vergleich zum Hoffenheim-Spiel auf zwei Positionen: Jamal Musiala und der wiedergenesene Eric Maxim Choupo-Moting begannen statt Serge Gnabry und Thomas Müller, der somit wie schon im Hinspiel erneut überraschend auf der Bank saß. Choupo-Moting tat dem Münchner Spiel als wuchtiger Fixpunkt im Sturmzentrum sichtlich gut, auch wenn er nicht die unbedingte Torgefahr ausstrahlte.
Angespornt von einer aufgeheizten Stimmung in der Allianz Arena rannten die Münchner von Beginn an wild an. Der FC Bayern hatte nicht nur beachtlich viel Ballbesitz, sondern nutzte ihn auch für zielstrebige Angriffe. Musiala und Joshua Kimmich glänzten mit starken Steilpässen, Leroy Sané (17.) und Leon Goretzka (24.) vergaben erste Großchancen.
Gefährlich wurde es immer wieder über die rechte Angriffsseite des FC Bayern, wo City-Verteidiger Nathan Aké heillos überfordert wirkte. Wiederholt ließ er sich vom flinken Kingsley Coman ausspielen. Besser wurde es für Aké auch nach einem zwischenzeitlichen Seitenwechsel Comans mit seinem Flügelstürmer-Pendant Sané nicht.
City - mit der gleichen Startelf wie beim Hinspiel - zeigte unterdessen kaum Interesse an Ballbesitz. Wenn die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola doch mal geordnet angriff, rückte John Stones von der Innenverteidigung ins zentrale Mittelfeld vor. Schon in der ersten Halbzeit griff City auf das taktische Mittel Zeitspiel zurück.
Trotz der brutalen Dominanz schien die Partie schon im Laufe der ersten Halbzeit aus Münchner Sicht zweimal gelaufen: Doch eine Rote Karte für Dayot Upamecano wurde wegen einer Abseitsstellung zurecht zurückgenommen (18.) und Erling Haaland schoss einen strittigen Handelfmeter über das Tor (37.). Das so wichtige Führungstor gelang dem FC Bayern trotz weiteren Chancen nicht, es ging mit 0:0 in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel drückten die Münchner zunächst weiter, ehe ihnen Haaland mit seinem Führungstreffer den sprichwörtlichen Todesstoß versetzte. Zwei Minuten zuvor hatte Citys Torjäger noch eine Großchance vergeben. Ab diesem Zeitpunkt glaubte beim FC Bayern keiner mehr an ein Wunder, auch die Anfeuerungen von den Rängen ließen prompt nach.
In der 63. brachte Tuchel Alphonso Davies und den zuletzt gesperrten Sadio Mané, acht Minuten später legte er mit Müller und Mathys Tel nach. Der FC Bayern hatte weiterhin mehr Ballbesitz und mehr Chancen, kam durch Kimmich aber nur mehr zum Ausgleich.
FC Bayern - Manchester City: Die Daten des Spiels
Tore: 0:1 Haaland (57.), 1:1 Kimmich (83., Handelfmeter)
Bes. Vorkommnis: Haaland verschießt Handelfmeter (37.)
Der Star des Spiels: Joshua Kimmich (FC Bayern)
Kimmich stemmte sich noch mehr als alle anderen Münchner gegen das Aus. Er war der aggressive Leader im Mittelfeld, spielte zahlreiche starke Pässe und hörte nie auf zu kämpfen. Den Elfmeter verwandelte er souverän zum Ausgleich.
Der Flop des Spiels: Dayot Upamecano (FC Bayern)
Upamecano, bekannt für sein wildes Gependel zwischen Genie und Wahnsinn, erwischte mal wieder einen gebrauchten Abend. Seine Rote Karte wurde noch zurecht zurückgenommen, sein per minimalem Handspiel verschuldeter Elfmeter blieb bestehen. Vor Haalands wichtigem Führungstreffer rutschte er weg.
Der Schiedsrichter: Clement Turpin (Frankreich)
Turpin wirkte mit der Intensität des Spiels vor allem in der ersten Halbzeit überfordert, mehrere Zweikampfbewertungen muteten seltsam an. In der 18. bestrafte er Upamecano für eine Notbremse gegen Haaland mit Rot, nahm die Karte wegen einer knappen Abseitsstellung im Vorfeld aber zurecht zurück. Tuchel zeigte er im Zuge dessen Gelb. Nach einem minimalen Handspiel von Upamecano entschied Turpin in der 37. auf Elfmeter für City. Eine vertretbare, aber strittige Entscheidung. Zurecht verwehrte er Mathys Tels vermeintlichem 1:1 wegen einer Abseitsstellung den Ausgleich (76.). Richtig war es auch, nach Manuel Akanjis Handspiel kurz darauf auf Elfmeter für den FC Bayern zu entscheiden. In der Schlussphase reklamierte die Bank des FC Bayern einmal mehr wild - Turpin zeigte Tuchel daraufhin Gelb-Rot und seinem Assistenten Zsolt Löw sogar glatt Rot.