Frage: Herr Müller, fühlt sich das 2:2 wie eine Niederlage an?
Thomas Müller: Wenn man 2:0 vorne lag, fühlt sich ein 2:2 niemals gut an. Wenn man mit ein bisschen Abstand aber objektiv auf das Ergebnis schaut und bemerkt, welches Ergebnis wir im Rückspiel brauchen, sieht es eher positiv aus. Natürlich ist in der Champions League aber alles möglich. Es wird ein heißer Tanz in München, wir fühlen uns für das Heimspiel aber gut.
Frage: Sind Sie bei so einem Gegner froh, dass das Rückspiel zuhause stattfindet?
Müller: Grundsätzlich spielen wir immer gerne daheim. Wenn es beim Abpfiff 0:0 steht, sind wir auf jeden Fall weiter. Von daher fühle ich mich mit dem Ergebnis im Rücken ordentlich bis gut.
Frage: War es eigentlich auf dem Platz auch so laut, dass Sie so heiser sind?
Müller: Ich spreche immer viel auf dem Platz. Deswegen brauche ich meistens zwei Tage nach dem Spiel ein bisschen Zeit. Ich werde die Interviews in Zukunft zurückschrauben müssen. (lacht)
Frage: Wie bewerten Sie das Spiel?
Müller: Durch das 2:1, das man sicherlich hätte verteidigen können, haben wir eine Mannschaft mit viel Qualität ins Spiel zurückgebracht. Das war sehr ärgerlich. Dass Juve einige lange Bälle spielen oder auch ein paar Zweikämpfe gewinnen würde, war klar. Insgesamt haben wir es in der zweiten Halbzeit aber nicht mehr geschafft, so extrem dominant zu sein. Wir waren sicherlich noch die spielbestimmende Mannschaft, jedoch hatten wir bis zum 2:2 eine etwas unruhige Phase. Es wäre aber auch komisch gewesen, wenn wir Juve im eigenen Stadion 90 Minuten an die Wand gespielt hätten. Deswegen war es insgesamt eine gute Leistung, aus der wir ein durchaus positives Ergebnis für das Rückspiel mitnehmen.
Frage: Erwarten Sie, dass Juventus seine Spielweise im Rückspiel ändert?
Müller: Das muss man abwarten. Sie fühlen sich auf jeden Fall nicht unwohl, wenn sie zu zehnt am eigenen Strafraum verteidigen. Also glaube ich eher nicht, dass sie sich groß umstellen.
Frage: Sie selbst hatten früh im Spiel eine Chance, die das 1:0 hätte sein können. Wie haben Sie die Situation in Erinnerung?
Müller: Im Spiel hat es sich schon komisch angefühlt. Ich dachte natürlich, jetzt scheppert's! Der Ball kam quer und dann muss ich ihn eigentlich nur noch reinschieben. Ich weiß nicht, ob ich einen Tick zu weit nach vorne gelaufen bin. Irgendwie landete der Ball zu sehr in meinem Rücken und so habe ich ihn nicht mehr aufs Tor gebracht. Ich muss es mir noch einmal anschauen. Aus der Spielsituation heraus hatte ich aber nicht das Gefühl, dass ich den mit einem Kontakt ins Tor schießen kann. Trotzdem: Ganz egal, an wem es nun lag, aus der Situation muss ein Tor fallen. So frei kommt man im Strafraum von Juve selten zu zweit an den Ball. Ich habe mich wirklich geärgert.
Frage: Sie haben später dann doch noch getroffen - genauso wie Arjen Robben. Endlich?
Müller: Das war natürlich ein superwichtiges Tor und es war gut für ihn, dass er getroffen hat. Aber Arjen hat immer gut gespielt und für die Mannschaft wichtige Dinge getan, auch wenn er kein Tor geschossen hat. Er hat auch heute viel Wirbel gemacht und viele Situationen eröffnet. Von daher brauchen wir uns um den keine Sorgen machen.
Frage: Wie war es für Sie, mal wieder mit Mario Mandzukic auf dem Platz zu stehen?
Müller: Man kennt ja seine Spielweise. (lacht) Wir haben erfolgreiche Zeiten zusammen erlebt, deswegen war heute alles eher freundlich, friedlich. Er ist ein guter Typ - aber auch ein intensiver Gegenspieler. Mehr brauche ich wohl nicht sagen.
Juventus Turin - FC Bayern München: Daten zum Spiel