Der fliegende Holländer und Kleptomanen-Javi

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Fatih Demireli
Nach dieser Gala erhalten gleich vier Bayern-Spieler die Bestnote: Arjen Robben ist einer davon
© getty

Der FC Bayern hat sich mit einem 4:0 (1:0) gegen den FC Barcelona eine überragende Ausgangsposition erspielt und steht mit einem Bein im Finale der Champions League. Gegen die Katalanen überzeugte die Elf von Jupp Heynckes, wobei Arjen Robben, Jerome Boateng und Javi Martinez besonders herausstachen. Die Einzelkritik.

Cookie-Einstellungen

Die Bayern in der Einzelkritik

Manuel Neuer: "Freute" sich vorab mal wieder auf ein Spiel, das mehr Beschäftigung versprach als in der Bundesliga. Denkste: Musste erstmals in der 67. Minute erstmals richtig eingreifen. Auch danach kaum geprüft. Ein ungewohnt ruhiger Abend ohne Fehler. Note 2

Philipp Lahm: Offensiv nicht ganz so präsent wie zuletzt, aber defensiv mit einer bärenstarken Leistung. Alexis Sanchez (27 Prozent gewonnene Zweikämpfe) sah auf seiner Seite kein Land gegen den Kapitän des FC Bayern. Sehr bissig im Zweikampf, sehr lauffreudig. Ein paar Offensivaktionen mehr und es wäre eine perfekte Leistung. Note 1,5

Jerome Boateng: Er wird im Aufbau immer besser und wichtiger für Bayern. Vor der Pause mit einigen guten Vorstößen wie in der 35. Minute, als er sich mit Bravour löste und Müller schickte. Defensiv im Verbund mit Dante sehr stark. Dass Barcelona ohne richtige Torchance in 90 Minuten blieb, war vor allem auch sein Verdienst. Rechtfertigte den Vorzug vor Daniel van Buyten. Note 1

Dante: Der Brasilianer kam zu Beginn mit dem sehr aggressiven Forechecking Barcelonas nicht zurecht, spielte in Bredouille zwei sehr schlampige Bälle. Fand aber dann wieder die gewohnte Sicherheit. Ob Absicht oder nicht: Gute Kopfball-Vorarbeit vor Müllers 1:0. Danach Retter in Not gegen Messi (29.). Nach der Pause präsenter im Zweikampf. Note 1,5

David Alaba: Begann etwas nervös, das legte sich aber schnell. Wie Philipp Lahm defensiv mit einer starken Partie. Pedro fand keinen Zugriff ins Spiel, auch Messi, der oft rechts auswich blieb wirkungslos. Offensiv nicht ganz so präsent, bevor er in der 82. Minute erstmals links durchbrach und mit Bravour für Müller auflegte. Note 2

Javi Martinez: Der Kleptomane. Unfassbar, wie viele - vor allem wichtige - Bälle der Spanier im Mittelfeld gewann. Und das trotz eines sehr ballsicheren Gegners, der die Kugel zumeist zirkulieren ließ, wie es ihm beliebte. Erfüllte seine Aufgabe mit Bravour. Hielt im Laufe des Spiels immer wieder Rücksprache mit Jupp Heynckes. Unnötig die frühe Gelbe Karte nach der Pause. Ein kleiner Schönheitsfleck einer insgesamt tollen Leistung. Note 1

Bastian Schweinsteiger: Begann etwas nervös und war nicht sofort im Spiel. Schweinsteiger musste sich die Bälle sehr tief holen und fand anschließend nicht immer eine ideale Anspielstation. Nach der Pause deutlich besser und präsenter, war an insgesamt fünf Torschüssen beteiligt. Wichtig: Schweinsteiger leitete den Angriff vor dem 3:0 ein. Note 2

Alle Stimmen zur Bayern-Gala

Arjen Robben: Der Niederländer hätte schon nach zwei Minuten das 1:0 machen müssen, zögerte zu lange bzw. hätte lieber abspielen sollen. Robben fand danach immer besser ins Spiel, war offensiv Bayerns auffälligster und bester Spieler: Erst indirekt an den ersten beiden Toren beteiligt, als er die Flanke vor dem 1:0 und die Ecke vor dem 2:0 brachte. Danach ein Tor der Marke Extraklasse zum 3:0. Eine brillante Leistung des Arjen Robben. Note 1

Thomas Müller: Machte bis zum Führungstreffer nicht sein bestes Spiel und auch ansonsten glückte ihm die eine oder andere Aktion nicht, aber es war eine typische Müller-Vorstellung: Wenn es wichtig wurde, war er zur Stelle: Das 1:0 markierte Müller selbst, das 2:0 legte er auf, hätte direkt danach (52.) das 3:0 machen müssen. Schoss dann aber das 4:0 nach Alaba-Vorarbeit. Schwer zu greifen für die Katalanen. Note 1

Franck Ribery: Die erste Aktion im Spiel: Ein gewonnener Defensiv-Zweikampf gegen Lionel Messi. Die Szene sollte Symbolwert für die gesamte Vorstellung des Franzosen besitzen, der sich als Defensivwunder offenbarte und unheimlich viel nach hinten arbeitete. Mitunter übertrieb es der Franzose gar mit seinen Defensivläufen. Offensiv nicht so präsent wie Robben auf der anderen Seite, aber dennoch stark. Note 1,5

Mario Gomez: Der Nationalstürmer hatte in der ersten Hälfte genau fünf Ballkontakte. Und das trotz eines hohen Laufpensums. Holte sich vor der Pause mehrmals lautstarke Anweisungen von Heynckes ab, da Gomez meistens zu tief stand. Mit dem ersten Ballkontakt nach der Pause dann mit dem Tor zum 2:0. Wurde nach 71 Minuten ausgewechselt - mit neun Ballkontakten. Aber: Job gemacht, Lob abgeholt. Note 2

Luiz Gustavo: Kam in der 71. Minute für Mario Gomez, um für mehr Kompaktheit zu sorgen. Gleich zu Beginn ein schlampiger Ball, danach ohne Fehler. Ohne Bewertung

Claudio Pizarro: Kam in der 83. Müller für Thomas Müller, spielte ganz vorne. Ohne Bewertung

Xherdan Shaqiri: Kam in der 88. Minute für Franck Ribery. Ohne Bewertung

FC Bayern München - FC Barcelona: Daten zum Spiel