Ausgerechnet Donyell Malen bringt späte Erlösung
Lange hatte es gedauert. Nachdem die Hoffnung langsam aber sicher dahinschwand, brachte Donyell Malen in der 86. Spielminute die lang ersehnte Erlösung. Nach Zuspiel von Serhou Guirassy erzielte der Niederländer mit einem Schuss in die linke Ecke das Siegtor zum 1:0-Endstand.
Ausgerechnet Malen also, der einem Bericht der Ruhr Nachrichten den Verein offenbar verlassen möchte. Für den Niederländer war in den vergangenen Wochen trotz der verheerenden Verletzungssituation kein Platz in der ersten Elf. Viel zu inkonstant sind seine Leistungen. In zwölf Pflichtspielen kommt der Flügelspieler auf drei Tore in der Saison und tut sich schwer, an seine starke Saison 2023/24 anzuknüpfen, in der er mit 15 Treffern, gemeinsam mit Niclas Füllkrug, bester Torschütze des BVB war. Darüber hinaus soll er, wie die Bild berichtet, intern auch aufgrund seiner Laufleistung in der Kritik stehen. So lief er bei der 1:2-Pleite gegen den FC Augsburg in 88 Minuten nur acht Kilometer.
Durchschnittsalter der Ersatzbank ohne Malen: 19,7 Jahre
Auch gegen Sturm Graz war die lange Verletztenliste der Dortmunder ein Riesenthema. Der Kader hat sich im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen RB Leipzig am Wochenende kaum verändert. Wieder musste Nuri Sahin die Ersatzbank größtenteils mit Spielern der Reservemannschaft auffüllen. Nimmt man den 25-jährigen Malen heraus, war die Dortmunder Bank, auf die Sahin zugreifen konnte, im Schnitt nur 19,7 Jahre alt.
Neben dem Spielstand war die fehlende Erfahrung sicherlich auch ein Grund, warum Sahin wieder einmal zögerte, sein Wechselkontingent völlig auszuschöpfen. Malen wurde in der 67. Minute eingewechselt. Campbell, der von allen anderen Spielern der Reserve, die meisten Spielminuten für die Profis absolviert hat, durfte ab der 77. Minute für Gittens ran. Azhil gab wenig später sein Champions-League-Debüt und ersetzte Maximilian Beier. Marcel Lotka (23), Silas Ostrzinski (20), Almugera Kabar (18), Filippo Mané (19) und Tyler Meiser (17) kamen nicht zum Einsatz.
BVB kann Grazer Bollwerk lange nicht knacken
Die meiste Zeit über war Borussia Dortmund gegen den österreichischen Meister die klar bessere Mannschaft und hatte das Spiel eigentlich unter Kontrolle. Blickt man stur auf die Zahlen, die allesamt zugunsten der Schwarzgelben sprechen - 21:7 Schüsse, 8:1 Torschüsse, 66 Prozent zu 34 Prozent Ballbesitz, 11:3 Ecken -, könnte man meinen, der BVB hätte durchweg Gefahr ausgestrahlt und wäre um Klassen besser gewesen als der Gegner. Wer das Spiel mit den eigenen Augen gesehen hat, kann dem jedoch nicht zustimmen.
Tatsächlich waren nennenswerte Chancen bis zum späten Treffer von Malen eher eine Seltenheit. Maximilian Beier kam in der 43. Spielminute noch am nächsten ran. Insgesamt waren die Dortmunder Offensivaktionen oftmals einfach zu ungenau oder nicht gefährlich genug, um gegen Graz-Keeper Scherpen etwas auszurichten. Der BVB tat sich lange Zeit schwer, vor allem auch weil der österreichische Meister gut verteidigte.
Sturm stand stets mit zwei Viererketten hinter dem Ball und ließ so gut wie nichts zu und scheute sich nicht, viel zu laufen - ganze 124 Kilometer. 85 Minuten lang ging die Strategie von Christian Ilzer durch, bis Malen traf.
Mit dem Sieg steht der BVB in der Champions League nach drei Siegen in vier Spielen auf dem vierten Platz der Champions-League-Tabelle. Sturm Graz wartet dagegen immer noch auf den ersten Punkt.
