"Natürlich tut es mir weh, dass ich jetzt nicht mithelfen kann, das ganz große Ding zu schaffen. Aber ich bin eben auch ab 1. Juli Spieler des FC Chelsea, werde von Chelsea bezahlt", sagte der Torjäger außerdem im Interview mit dem Sportbuzzer.
Für ihn sei klar gewesen, "dass das alle Parteien - Chelsea, RB und meine Seite - regeln sollen und müssen. Ich habe natürlich versucht, mich bei dem Champions-League-Thema so gut es geht rauszuhalten, weil klar war, dass ich eine Seite vor den Kopf stoßen müsste. Daher hat es mein Berater schlussendlich mit den Vereinen abgestimmt."
Dies widerspricht einer Darstellung von Sportdirektor Markus Krösche, der Mitte Juni davon sprach, RB Leizpig müsse die von Werner getroffene Entscheidung akzeptieren. Nach Informationen des kicker hätte eine Verlängerung des Beschäftigungsverhältnisses in Leipzig bis zum Ende der Champions-League-Saison auch wirtschaftliche Konsequenzen gehabt: Die Kosten für Leihe und Versicherung hätten sich auf vier bis fünf Millionen Euro belaufen.
Kein Verständnis hat Werner für den Vorwurf, er würde RB in der Champions League im Stich lassen: "Wie das anschließend von außen bewertet wurde, war schon ein starkes Stück. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich niemanden im Stich lasse und auch kein schlechter Sportsmann bin", erklärte er.
Werner zum FC Chelsea: "Zeit für einen Weltverein"
Vorausgegangen war unter anderem Kritik von Ex-Profi Stefan Effenberg und dem ehemaligen DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig. Letzterer nannte Werner bei Sport1 einen "klasse Spieler, der auch ein großer Sportler hätte sein können". "Manche scheinen auch vergessen zu haben, dass wir mit Corona eine absolute Sondersituation haben und es diese Übergangsphase bei Transfers noch nie gegeben hat", erwiderte Werner.
Nach einer überragenden Saison bei RB mit wettbewerbsübergreifend 34 Treffern erhofft sich Werner in London einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung. "Diese Saison ist nur schwer zu toppen. Es war an der Zeit, das Momentum zu nutzen und zu einem Weltverein zu gehen."
Chelsea habe "nicht nur ein spannendes Paket geboten, sondern auch das beste Gefühl gegeben und sich extrem um mich bemüht". Bei den Blues sieht Werner einen "hungrigen Kader, in dem viele junge Spieler mit einer Riesen-Qualität sind, zusammen mit gestandenen Profis".
Noch nicht gesichert ist allerdings die Qualifikation für die Champions League. Momentan steht der FC Chelsea auf Platz vier - mit nur zwei Punkten Vorsprung auf Wolverhampton (allerdings ein Spiel weniger): "Ich glaube, die Mannschaft ist stark genug, um sich zu qualifizieren. Natürlich will ich nächste Saison Champions League spielen."
Timo Werner: Leistungsdaten in der Saison 2019/20
Wettbewerb | Einsätze | Tore | Vorlagen |
Bundesliga | 34 | 28 | 8 |
Champions League | 8 | 4 | 2 |
DFB-Pokal | 3 | 2 | 3 |