Im Achtelfinale hat RB nun den vermeintlichen Vorteil, auf einen Gruppenzweiten zu treffen. Doch auch dabei handelt es sich um große Namen, mögliche Gegner sind unter anderem Real Madrid, Tottenham Hotspur oder auch der SSC Neapel. Leipzig steht erstmals in der Klubgeschichte in der K.o.-Runde der Königsklasse.
"Natürlich hätten wir heute auch gerne drei Punkte mitgenommen, aber wir sind mit der Gruppenphase sehr zufrieden", sagte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff. Zu den möglichen Gegnern in der nächsten Runde meinte Mintzlaff: "Wir haben keine Wunschliste, es kommt wie es kommt."
Vor 56.000 Zuschauern begann Lyon sehr engagiert. Der Tabellensiebte Frankreichs wollte ganz offensichtlich mit einem Sieg selbst noch Gruppensieger werden. Aouar (2.) zog geschickt das Foul gegen Leipzigs Abwehrchef Dayot Upamecano, der Gelb sah und im Achtelfinal-Hinspiel gesperrt ist.
Kurz darauf stieg Lyon-Keeper Anthony Lopes gegen Poulsen beim Rauslaufen viel zu hart ein, den fälligen Strafstoß gab es aber erst nach Videobeweis. Forsberg verwandelte gewohnt sicher.
Lyon-Fans werfen immer wieder Gegenstände aufs Feld
Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann hatte kräftig rotiert und im Vergleich zur Liga gleich auf fünf Positionen umgestellt. Marcel Sabitzer, der zuvor alle Pflichtspiele von Beginn an bestritten hatte, bekam eine Pause, Poulsen rückte neben Werner in den Sturm.
Lyon zeigte Bemühen, doch im Spielaufbau war der frühere Serienmeister um den niederländischen Top-Star Memphis Depay zu einfallslos. Leipzig blieb gefährlicher. Lucas Tousart (32.) traf Christopher Nkunku am Knöchel, erneut entschied der englische Schiedsrichter Anthony Taylor auf Strafstoß. Werner blieb mit etwas Glück Sieger gegen Lopes.
Die französischen Zuschauer reagierten wütend und warfen vor allem bei Ecken von Leipzigs Nkunku immer wieder Gegenstände aufs Feld. Dennoch behielten die Gäste die Ruhe und agierten in der Abwehr lange konzentriert, so dass Dembeles Lattenknaller kurz vor der Halbzeit die erste echte Chance der Gastgeber war.
Aouar nutzt Demme-Patzer aus
Nach dem Wechsel setzten die Gastgeber zunächst alles auf eine Karte und drängten auf den Anschluss. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff war es auch soweit. Nach einem Patzer von Diego Demme wurde Aouar nicht angegriffen und traf vom Strafraumeck ins Tor. Plötzlich witterten auch Lyons Fans wieder die Chance aufs Weiterkommen und sorgten für einen Höllenlärm.
Leipzigs Trainer Nagelsmann reagierte und nahm Werner vom Feld. Dafür kam Matheus Cunha. Auch Abwehrchef Upamecano wurde von dem erst 19 Jahre alten Waliser Ethan Ampadu ersetzt - eine riskante Variante. Doch Lyon kam weiter nur sporadisch in die Nähe des Leipziger Tores. RB hatte durch Demme noch eine große Möglichkeit, doch in letzter Sekunde wurde Leipzigs Sechser noch gestört.