Zu allem Überfluss halten die personellen Probleme bei den Münchnern an. Am Dienstag teilte Trainer Pep Guardiola mit, dass Franck Ribéry nach seinem Comeback am Samstag gegen den VfB Stuttgart (2:0) erneut ausfällt. "Er kann nicht spielen", sagte er. Ribery laboriert wieder an seinen Problemen mit der Patellasehne im linken Knie. Er hatte bereits am Sonntag nicht trainiert und am Montag das Training abbrechen müssen.
Die Nachwirkungen der WM, zahlreiche Leistungsträger verletzt oder angeschlagen, von der Bestform trotz eines starken Xabi Alonso noch weit entfernt - der deutsche Rekordmeister macht sich also eher mit gemischten Gefühlen denn mit breiter Brust auf den langen Weg zum Finale am 6. Juni 2015 in Berlin. "City ist in einer sehr guten Verfassung, der FC Bayern noch nicht", hat nicht nur Ehrenpräsident Franz Beckenbauer erkannt.
"Situation ist nicht optimal"
"Es ist einfach so. Die Situation ist nicht optimal, aber es hilft ja nichts", erklärte Kapitän Philipp Lahm am Tag vor dem Spiel achselzuckend. Aber, betonte er, er habe vor dem Auftakt "keine Sorge, keinen Bammel", denn: "Wir haben immer noch eine Mannschaft, die sehr, sehr viel Qualität hat." Lahm betonte sogar: "Wir zählen wieder zu den Mitfavoriten, auch wenn wir letztes Jahr im Halbfinale ausgeschieden sind."
Zunächst aber gilt es für den FC Bayern, die Vorrunde zu überstehen - und das wird schwierig genug. Neben den Citizens treffen die Münchner in der Gruppe E auf AS Rom und ZSKA Moskau. "Ich weiß nicht", sagte Sammer am Montagabend im Audi Sport Talk bei Sky, "ob es schon mal eine ausgeglichenere, bessere Gruppe gab." Für ihn ist daher klar: "Wir sind in einer schwierigen Situation, wir müssen kämpfen, müssen fighten und müssen stabil sein."
"Schwerste Gruppe von allen"
Ein guter Start würde helfen. "Das ist die schwerste Gruppe von allen", behauptet "Kaiser" Beckenbauer, und um die zu überstehen, "muss man die Heimspiele gewinnen". Schon ein Unentschieden, betonte Jerome Boateng, "ist nicht gut genug für uns." Trainer Guardiola ergänzte: "Natürlich wäre es gut, mit drei Punkten zu starten. Wir würden gerne zu den acht bis zehn Mannschaften gehören, die den Titel gewinnen können."
Die Bayern aber sind gewarnt vor ManCity. Am Wochenende holte der Meister des Fußball-Mutterlandes ein 2:2 beim FC Arsenal, in der vergangenen Saison verspielten die Münchner beim 2:3 gegen die "Light Blues" zu Hause beinahe den Gruppensieg. Aber auch Sammer signalisiert: Bangemachen gilt nicht! Er hält den Titel für möglich, "wir brauchen nicht darüber reden, dass die höchsten Ziele unsere Ansprüche sind".
Alonsos-Traum
Gefordert sind nun die Spieler, die gerade nicht verletzt sind. Wie Arjen Robben, der am Dienstag immerhin mittrainierte. Wie WM-Held Mario Götze. Oder Xabi Alonso. Der Spanier hat die Champions League bereits zweimal gewonnen: 2005 mit dem FC Liverpool, im Mai dann mit Real. Nach dem Niederländer Clarence Seedorf (1995 mit Ajax Amsterdam, 1998 mit Real, 2003 und 2007 mit dem AC Mailand) wäre er erst der zweite Spieler, der mit drei verschiedenen Klubs die Krone holt.
"Die Champions League mit Bayern zu gewinnen, wäre ein Traum", sagt Alonso. Angesichts der großen Probleme der Münchner ist es aber erst einmal nur das: ein Traum, zumal ManCity vom Ehrgeiz gepackt ist: Der FC Bayern, sagt der ehemalige Hamburger Bundesliga-Profi Vincent Kompany, sei einer der Top-3-Klubs in Europa, "es gibt nicht viele Mannschaften, die schwieriger zu spielen sind." Aber: "Ich denke auch, dass es an der Zeit ist, dass wir mal zu den Top Drei aufschließen.".
FC Bayern - Manchester City: Statistik zum Spiel